Anlage des SECUNDUM SEPULCRUM kurz vor Vollendung
Nach etwa anderthalbjähriger Vorbereitung steht nun das
SECUNDUM SEPULCRUM, die zweite Grablege
verstorbener Mitglieder der Paul-Benndorf-Gesellschaft kurz vor ihrer Fertigstellung und bietet künftig wiederum mit 40 Grabplätzen einen weiteren Ort angemessener Totenehrung von einst im irdischen Leben eng vertrauten Mitgliedern.
Wir sehen es als eine ehrenhafte Verpflichtung an, in Dankbarkeit die Gräber unserer Verstorbenen auf sehr lange Zeit zu pflegen, die Erinnerung an ihre Persönlichkeit zu bewahren und schließlich ihre vielfältigen Unterstützungen unserer gemeinnützigen Arbeit zur Erhaltung des Leipziger Südfriedhofes zu würdigen.
Das etwa fünf Tonnen schwere Grabmal aus grünem Spremberger Syenit wurde im Jahre 1919 in der Werkstatt des renommierten Leipziger Bildhauers Alfred Fränzel für die Familie des sehr wohlhabenden Leipziger Schmuckwaren-Großhändlers Albin Lorenz gefertigt. Der bronzene Bildschmuck und die bekrönende Schale mit der Rosengirlande sind Arbeiten des Florentiner Bildhauers Professor Alfredo Neri, die in der Württembergischen Metallwarenfabrik in Geislingen an der Steige als galvanotechnische Hohlplastiken gefertigt wurden. Die weibliche Figur mit dem Titel „Trauer“ befindet sich momentan noch in der Restaurierung, wird aber sehr bald wie einst das prächtige Grabmal schmücken.
Unser Gärtnermeister Steffen Schröder, Inhaber der „Blumenhalle am Südfriedhof“ wird nun erneut mit allem Ehrgeiz und seiner jahrzehntelangen Erfahrung das neue Grabfeld zu einem kleinen Garten Eden gestalten und somit auch bei vielen Besuchern des Südfriedhofes bewundernden Respekt auslösen.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass dieses Grabmal vor einigen Jahre bei einem Sturm durch einen in unmittelbarer Nachbarschaft entwurzelten Baum erheblich beschädigt wurde und auch an der bronzenen Plastik schwerer Schaden entstand. Die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. hat nunmehr mit erheblichen Mitteln die umfassende Restaurierung dieses verlorenen Kunstwerkes erfolgreich auf den Weg gebracht und somit dem Südfriedhof ein Kleinod seiner historischen Grabmalkunst zurückgegeben.
Alfred E. Otto Paul – 19. Juli 2022