Bericht zur Exkursion am 15.10.2016
Am 15.10.2016 trafen wir uns am Leipziger Markt und fuhren mit der S-Bahn nach Altenburg. Dort mussten wir etwas auf den Bus in Richtung Friedhof warten. Einige wanderfreudige Mitglieder gingen zu Fuß und mit Stadtplan gewappnet zum Friedhof. Wir anderen wurden von der Gästeführerin, Frau Richter, bereits am Bus erwartet.
Nach einigen einleitenden Worten über Altenburg und seinen Friedhof, der seit 1529 besteht und zu einem der ältesten städtischen Friedhofsanlagen in Deutschland zählt, begann unsere Friedhofsführung. Ein erster Höhepunkt war das Grab von Bernhard von Lindenau (1779-1854). Er war ein herausragender Staatsbeamter des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg, ein Kunstsammler und ein weit über die Grenzen Altenburgs hinaus bekannter Astronom, nachdem der Asteroid 9322 sowie ein Mondkrater benannt wurden. Vorbei an einigen schönen, aber leider teilweise verfallenen Grabmalen ging es zur ehemaligen Fürstengruft, die leider einer Ruine gleicht. Diese Grablege der Altenburger Herzöge bestand bis 1919 und wurde im neugotischen Stil von 1838-1841 errichtet. Anschließend ging es vorbei an barocken und klassizistischen Grabanlagen zur Ruhestätte der Industriellenfamilie Köhler, welche eine der ältesten Produktionsstandorte für Nähmaschinen in der Welt in ihrem Heimatort begründeten. Die Nähmaschinen aus ihrem Werk waren in vielen Haushalten der DDR zu finden. Im weiteren Verlauf besuchten wir noch die Grabanlagen für die Gefallenen der Völkerschlacht von 1813, den sowjetischen Ehrenhain und die Stelen für die jüdischen Zwangsarbeiter der Stadt Altenburg während des II. Weltkrieges. Den Abschluss bildete das Altenburger Krematorium, das 1928/1929 von den ortsansässigen Architekten Heidrich, Wendler und Groß errichtet wurde und ein herausragendes Zeugnis dekorativer Backsteinarchitektur ist.
Nach einem guten und teuren Mittagessen im Ratskeller startete der zweite Teil unserer Exkursion, die Stadtführung.
Sehr lebendig und auch mit Humor gewürzt berichtete Frau Richter auf dem alten Markt über die bis 976 zurückreichende Geschichte Altenburg. Wir gingen im Abstand vorbei an den Roten Spitzen, dem Wahrzeichen Altenburgs aus der Zeit Kaiser Barbarossas, für Kenner Friedrich I. von Hohenstaufen. Sie gehörten einst zum Augustinerkloster, von dem die Altenburger Bürger allein die Kirchtürme stehen ließen. Die Mitglieder der Gesellschaft wanderten an der ältesten Kirche Altenburgs vorbei, der Bartholomäikirche, deren Geschichte bis 1125 zurückreicht. Bevor uns die Schlossanlage erklärt wurde, war der Halt am berühmten Altenburger Skatbrunnen ein Muss.
Unsere erlebnisreiche Stadtführung endete an der Orangerie, in deren Café wir bei Kaffee und Kuchen noch gemütlich beisammen saßen.
Gegen 17 Uhr fuhren die Vereinsmitglieder mit vielen schönen und interessanten Eindrücken mit der S-Bahn wieder nach Leipzig zurück. Ein gelungener Ausflug, bei dem das Wetter es auch gut mit uns meinte.
verfasst: Klaus H. Peter