Bravo, Bravo, Bravo – eindrucksvolle Märzveranstaltung im AUGUSTEUM
Neben dem umfangreichen regelmäßigen Führungsprogramm über Leipzigs Friedhöfe, welches der Sepulkralforscher Alfred E. Otto Paul mit einem schier unerschöpflichen Esprit den Bürgern und Besuchern dieser Stadt darbietet, veranstaltet die Paul-Benndorf-Gesellschaft auf Initiative ihres Vorsitzenden zudem seit einiger Zeit allmonatlich eine weitere Sonderveranstaltung an besonderen Orten der Geschichtsbewahrung.
Ein herausragendes Event war die am 14. März stattgefundene Präsentation im Augusteum zur Geschichte des Ortes.
In einem einleitenden Kurzvortrag wurde der historische Bogen von der Gründung des Dominikanerklosters und der Erbauung der Klosterkirche St.Pauli über die Säkularisierung des Klosters und dessen Übereignung durch Moritz von Sachsen an die Universität bis weit hinein in das 19. Jahrhundert gespannt, wobei der thematische Schwerpunkt sich der jahrhundertelangen Praxis der Kirchenbegräbnisse in der Paulinerkirche widmete.
Dabei verwies Paul auch auf die Begräbnispraxis in anderen Begräbniskirchen Leipzigs und erläuterte anschaulich den durchaus nicht immer pietätvollen Umgang mit den Grabstätten.
Es war wie immer ein Feuerwerk an Wissensvermittlung, gepaart mit bestem Entertainment.
Aber es steigerte sich nochmals, als Paul die einzelnen Grabplatten vorstellte, die heute im Augusteum zu bewundern sind. Die individuellen Schicksale und Lebensgeschichten waren einmal mehr rührend oder herzerfrischend unterhaltsam – manchmal Beides auch gleichzeitig.
Zwischen Alfred E. Otto Paul und seinem Publikum, darunter nicht wenige Professoren der unterschiedlichsten Fachrichtungen, entspann sich mitunter ein sehr lebendiger Dialog.
Alles in allem war es wieder einmal ein kultureller Höhepunkt – solche Führungen erlebt man nur mit Alfred E. Otto Paul.
Der herzliche Dankesapplaus der Teilnehmer war die mindeste Geste, die wir dem Experten für den brillanten Vortrag und die tolle Führung schuldeten.
Bernd Muthmann