Ein unvergleichliches Erlebnis - Führung im Mendelssohn-Haus

Vortrag Jürgen Ernst im Garten / Fotografie Heinz-Joachim Halbach

Trotz höchstsommerlicher Temperaturen kamen am 26. Juni 2019 reichlich zwei Dutzend Mitglieder in die Leipziger Goldschmidtstraße 12 zu einer Führung durch das Mendelssohn-Haus. Wir folgten damit der freundlichen Empfehlung unseres verehrten Vorstandsmitgliedes Ines Gillner, die seit vielen Jahren in guter Verbindung zum Direktor des Hauses, Herrn Jürgen Ernst, steht, der sich bereit erklärt hatte, in Würdigung der vieljährigen Kulturarbeit unserer Paul-Benndorf-Gesellschaft eine Führung durch diese so einmalige Stätte der Leipziger Musikgeschichte zu machen.

Kurt Masur, der diese fast verlorene Pretiose einst für künftige Generationen gerettet hatte, holte letztlich auch Jürgen Ernst an dieses bedeutsame Haus – in der festen Gewissheit, dass Jürgen Ernst die gewaltige Aufgabe lösen würde, dem Mendelssohn-Haus als museale Einrichtung internationale Bedeutung zu verschaffen. Dieses Haus, welches die einzige erhaltene Privatwohnung der Familie von Felix Mendelssohn-Bartholdy birgt und in dem der Musiker und Komponist am 04. November 1847 starb, wurde von Jürgen Ernst mit Herzblut emporgehoben zu einer musealen Stätte, deren Qualität der Maßstab sein dürfte für ähnliche europäische Projekte.

Mit einem beneidenswerten Charisma führt der rhetorisch begnadete Jürgen Ernst durch sein Haus und erfüllt intellektuell jeden Wunsch eines Besuchers. Ein wahrlich großes Paket hat er hier geschnürt, in dem insbesondere die Leipziger kultur – und geistesgeschichtliche Situation in der Mitte des 19. Jahrhunderts in jeder Hinsicht faszinierende Darstellung findet und in dem sich uns gleichsam auch die Familie Mendelssohn-Bartholdy in ihrer ganz privatimen Sphäre vielseitig öffnet.

Man spürt sehr schnell, dass hier ein neuer Geist musealer Präsentation eingezogen ist, der uns einen Erlebniswert ermöglicht, wie man ihn andernorts noch immer schmerzlich vermissen muss. Für unsere Gruppe war der Besuch im Mendelssohn-Haus ein ganz großer Tag, wie man ihn wohl nur einmal in zehn Jahren erlebt, ein Tag mit außerordentlicher Nachhaltigkeit - ein Tag, der besonders froh und dankbar macht.

Jürgen Ernst hat uns außerordentlich beeindruckt, er ist ein absolut glaubwürdiger Verkünder einer wohltuenden Botschaft, die wir so bitter nötig haben.

Unser großer Dank gilt natürlich erneut Ines Gillner, der Vermittlerin schon so vieler guter Botschaften.

Alfred E. Otto Paul

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