Exkursion Südwestkirchhof Stahnsdorf und Besuch der Herz-Jesu-Kirche Berlin-Zehlendorf
Am Samstag, den 05. Oktober 2024 waren wir wieder auf großer Tagesexkursion – diesmal fuhren wir gen Norden zum Südwestkirchhof Stahnsdorf. Für viele Mitreisende war es der erste Ausflug auf diesen Fried- hof, andere waren schon das zweite oder gar das dritte Mal dabei.
Wir starteten unsere Tour wieder wie gewohnt an der Thomaskirche diesmal erst 9:00 Uhr. Alle waren pünktlich vor Ort und die Reise begann gleich mit einer Entscheidungsfindung, wo man denn in Stahnsdorf zu Mittag speisen möchte. Für unsere große Teilnehmerzahl von 52 Mitreisenden war kein gemeinsamer Gaststättenbesuch möglich, aber es waren vier Gaststätten zur Auswahl und auch noch die Alternative Selbstversorger. Bald hatte sich jeder für eine Variante entschieden und die Vorfreude auf tolle Eindrücke auf dem Friedhof wuchs mit jedem zurückgelegten Kilometer.
Ursprünglich war nur der Besuch in Stahnsdorf geplant, aber da sich nicht weit entfernt in Berlin Zehlendorf in der Herz-Jesu-Kirche eine Madonna befindet, zu der wir eine besondere Beziehung haben, wurde das Ausflugs- programm etwas erweitert.
Wir starteten aber unseren Besuch auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf unter der fachkundigen Führung unseres Vorsitzenden Alfred E. Otto Paul. Schon am Beginn der Führung wurde uns klar, dass der Charakter des Friedhofs ein ganz anderer ist als bei uns auf dem Südfriedhof – es ist ein Waldfriedhof und Gräber waren zunächst nur vereinzelt zu sehen. Aber ein Highlight sahen wir bald - das riesige Christusrelief von Ludwig Manzel mit 24 wunderbar aus dem Marmor herausgearbeiteten Figuren. Da hatten wir gleich ein wunderbares Motiv für das Gruppenfoto gefunden und wie auf dem Relief nachzulesen war, kamen wir alle dem Ruf unseres Vorsitzenden gern nach – „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ – quasi das Motto des Tages! Auch das Grab Manzels war in der Nähe und wurde von besucht. Nicht weit entfernt war die hölzerne Friedhofskapelle, welche nach dem Vorbild norwegischer Stabkirchen gestal- tet wurde und diese konnte von uns von Außen und Innen besichtigt werden. Die hölzerne Inneneinrichtung mit den wunderschönen Jugendstil-Glas- fenstern fand allgemein große Bewunderung.
Dann wurde der Friedhofsbesuch erst einmal durch die eingeplante Mittags- pause unterbrochen und danach fanden sich alle wieder zur etwa halb- stündigen Fahrt nach Berlin-Zehlendorf ein mit dem Ziel der Besichtigung der katholischen Herz-Jesu-Kirche. Diese Kirche ist besonders interessant, denn sie beherbergt eine Madonna von Josef Limburg, diese Figur besitzen wir ebenfalls auf dem Südfriedhof. Unsere ist etwas jünger datiert als die Berliner Madonna und befindet sich zurzeit zur Restaurierung und wird bald wieder auf dem Südfriedhof in der ganzen Pracht am Grabmal des Hofjuweliers Treusch aufgestellt werden. Die Wirkung beider Figuren ist total unter- schiedlich, in Zehlendorf ist sie unnahbar am Mittelpfeiler in der Höhe angebracht, währenddessen unsere Madonna greifbar auf einem wunder- schönen Grabmal steht.
Nach der Kirchenbesichtigung fuhren wir wieder nach Stahnsdorf um noch weiter durch unseren Vorsitzenden über den Friedhof geführt zu werden. Es wurde schon deutlich, dass in Stahnsdorf nicht so eine dichte Belegung mit Gräbern wie auf dem Südfriedhof ist, aber auch wenn wir nur einen kleinen Teil des Friedhofes besucht haben, es gab wunderschöne Gräber zu sehen. Teilweise hatte es etwas einen verwunschenen Charakter mit bemoosten Wegen und zugewachsenen Kunstwerken – es fehlten nur ein paar Nebel- schwaden, dann wäre es eine märchenhafte Kulisse gewesen. Aber wir fanden auch bemerkenswerte Grabanlagen wie das der Familie Siemens, ein etwas ungewöhnliches Grabmal der Familie Wissinger, aber auch schlichte Gräber wie von Zille und Humperdinck und ganz viele Gräber, wo einige Mitglieder unsere Gesellschaft am liebsten sofort die Gartengeräte heraus- geholt und das Grab bearbeitet hätten.
Abschließend kamen wir noch am englischen und italienischen Soldaten- friedhof vorbei – riesige gepflegte Anlagen sind das – beindruckend.
Die Heimfahrt startete kurz vor 18 Uhr – irgendwie erschöpft & glücklich von vielen Eindrücken kamen wir gegen 20 Uhr wieder am Ausgangspunkt an.
In Gesprächen mit vielen Mitgliedern kam zum Ausdruck, dass dies sicher nicht der letzte Besuch auf dem Stahnsdorfer Friedhof war, zumal wir ja nur einen kleinen Teil diesmal gesehen hatten. Und zeitlich ist da auch schon die Richtung vorgezeichnet – zur Rhododendronblüte soll es sein, denn davon gibt es reichlich im sehr verwunschenen Waldfriedhof Stahnsdorf.
Das Fazit insgesamt war doch sehr positiv, es war ein erlebnisreicher Tag mit vielen tollen Eindrücken. Der besondere Dank gilt unserem Vorsitzenden der auch auf fremdem Terrain eine tolle Führung durchführte und besonders Petra Paul für die tolle Organisation der Reise.
Danke – bis zur nächsten großen Tour im Frühjahr 2025