130 Jahre Leipziger Südfriedhof am 29. Mai 2016
Zum 130. Geburtstag des Leipziger Südfriedhofs war die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. neben vielen anderen vertreten.
Auch wenn wir im in geringer Stückzahl von der Stadt Leipzig verbreiteten Flyer zu diesem Jubel-ereignis an letzter Stelle genannt wurden, waren wir das in den Ausführungen der Festredner, der Gestaltung des Standes, der Besucherzahlen und der Berichterstattung im MDR mit Sicherheit nicht.
Vor allem im Festvortrag des Amtsleiters für Stadtgrün und Gewässer, Herr Rüdiger Dittmar, unter der Überschrift: “Wohin gehst Du zum Trauern? Zukunfts- oder Auslaufmodell Friedhof?“, wurden wir nicht nur am häufigsten vor allen anderen genannt, sondern Herr Dittmar hob explizit besonders das ehrenamtliche Wirken der Mitglieder und den Beitrag der Paul-Benndorf-Gesellschaft zum Erhalt bedeutsamer Grabstätten hervor. Auch später am Stand ließ er sich noch einmal aus erster Hand von unserem Vorsitzenden die gegenwärtigen und künftigen Projekte unseres Vereins erläutern und sparte nicht mit Lob zu dieser im gesamtdeutschen Maßstab nicht oft anzutreffenden Tätigkeit, welche er als sehr wichtig und notwendig einschätzt.
Zum Erfolg des Tages für uns hat die sehr umsichtige und intelligente, um nicht zu sagen außerge-wöhnliche Vorbereitung des Standes beigetragen. Im Standort des ersten Bogens rechts neben dem Eingang zur Hauptkapelle unter den Arkaden des Feierhallenkomplexes, haben wir als Blickfang die überlebensgroße Figur des in jungen Jahren verstorbenen Heinz Dorst vom Grabmal Eduard Dorst aus der X. Abteilung platziert, siehe auch „Die Kunst im Stillen“, Band 4, S. 68-71, von Alfred E.Otto Paul. Hierzu kamen am letzten Freitag viele Helfer zusammen, um dieses uns einzig bekannte Sepulkralwerk des Leipziger Bildhauers Walter Zschorsch mit einem Gewicht von etwa sechs Zentnern vom Grab zu heben, ein- und aufzustellen. Mit dem Transport der Skulptur am Montag in die renommierte Werkstatt der Bronzegießerei Noack, dem Hersteller 1930 und nunmehrigen Restaurators, schließt sich der Kreis des bedeutenden Zeugnisses Leipziger Friedhofskultur. Zusätzlich wurden zwei Werbefahnen drapiert, eine zu den auf Initiative der Gesellschaft restaurierten Gräbern, die andere zu den bisher erschienenen Büchern von Herrn Alfred E.Otto Paul, welche auch an diesem Tag käuflich erworben werden konnten. Neben der Auslage von weiterem Informationsmaterial unseres Vereins starteten wir einen Spendenaufruf zur Restaurierung Grabmal Dorst, bei dem wir 58 €uro einwerben konnten. Dabei zeigte sich auch an diesem Tag deutlich, wie schwer erfolgreiche Spendenaktionen sind und welche Aufgabe wir als Paul-Benndorf-Gesellschaft zur Bewahrung der Friedhofskultur noch vor uns haben.
Am Ende des Tages hatten Frau und Herr Paul, Herr Graichen, Herr Halbach zahlreiche Gespräche am Stand mit vielen, nicht unzähligen, Besuchern, auch Vereinsmitgliedern, bestritten, Fragen beantwortet, Interesse geweckt, die Arbeit des Vereins erklärt, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Zukunft.
Der Bogen schließt sich mit der Berichterstattung des MDR am gleichen Tag in der Sendung Sachsenspiegel gegen 19.00 Uhr, wo neben den Festreden einzig der Stand der Paul-Benndorf-Gesellschaft gezeigt wurde, allerdings mit einem weglaufenden und von hinten gezeigten Vorsitzenden.
Aber nach einem erfolgreichen Tag, an dem in Leipzig noch Kirchentag und Biermeile in unmittelbarer Nähe stattfanden, sollte man auch nicht übermütig werden, denn vor dem Erfolg haben die Götter noch immer den Schweiß gesetzt.
H.-J. Halbach