Eindrucksvolle Medaillenschau im Leipziger Museum der bildenden Künste

Die diesjährige Grippewelle vereitelte in letzter Minute für acht Mitglieder unserer Gesellschaft das einzigartige Erlebnis einer exklusiven Medaillenschau am 27. Februar 2013 im Museum der bildenden Künste und so waren wir letztlich 32 Teilnehmer, die tief beeindruckt sonst nie gezeigte Schätze der Medaillenkunst aus dem Depot des Museums bewundern durften.

Möglich wurde dieses ganz besondere Kunsterlebnis durch Frau Claudia Klugmann, die seit vielen Jahren als Mitarbeiterin des Museums u. a. auch die plastischen Bildwerke betreut.
Wir können es Frau Klugmann nicht genug danken, mit welch großem Engagement und enormen Zeitaufwand sie diese ganz besondere Veranstaltung unserer Gesellschaft unterstützt und vorbereitet hat, wie sie auch inhaltlich den Bogen spannte von den Schöpfern der präsentierten Medaillenkunstwerke, die gleichermaßen als Bildhauer auch bedeutende Grabmalkunstwerke auf Leipziger Friedhöfen geschaffen haben.
Da lagen nun vor uns die prächtigsten Kunstwerke, geschaffen von Felix Pfeifer, Reinhold Carl, Adolf Lehnert, Carl Seffner, Paul Sturm oder Max Lange und auch die jüngere Künstlergeneration war mit Bruno Eyermann, Alfred Thiele und Fritz Zalisz u.a. hervorragend vertreten.
Es sind dies allesamt Künstler, die ihr Leben lang in Leipzig wirkten oder wesentliche Jahre ihres Werkschaffens in Leipzig verbracht haben.

Dank der Bemühungen von Claudia Klugmann adelte die Anwesenheit des Kunsthistorikers und hoch anerkannten Medaillenexperten Gerd Bekker diese Veranstaltung noch zusätzlich, der uns in profundester Kennerschaft gemeinsam mit Frau Klugmann Einblicke gab in die künstlerische Welt des Medaillenschaffens.
Gerd Bekker hat mit seinem bemerkenswerten dreibändigen Katalogwerk die Bestände an figürlicher Plastik sowie an Medaillen und Plaketten des GRASSI-Museums für angewandte Kunst Leipzig erlebbar gemacht und es bliebe sehr zu wünschen, daß auch die entsprechenden Medaillenbestände des Museums für bildende Kunst in Leipzig durch Herrn Bekker in einem Katalogwerk die öffentliche Präsentation erfahren könnten.

Im öffentlichen Bewusstsein sind nahezu alle dieser in ihrer Lebenszeiten hoch geachteten und anerkannten Künstler heute nahezu vollständig vergessen und auch viele Gräber dieser zumeist auf Leipziger Friedhöfen ruhenden Künstler sind inzwischen verloren.
So gibt es beispielsweise auf dem Leipziger Südfriedhof keinen sichtbaren Grabesort mehr für Bruno Heroux, Hugo Becker, Arthur Trebst, Hans Zeißig, Wilhelm Andreas oder Reinhold Carl, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Um so bedeutungsvoller ist heute die Bewahrung der auf unsere Generation überkommenen Werke dieser Künstler in den Museen unserer Stadt – eine Aufgabe, die von Claudia Klugmann mit Herz und Seele wahrgenommen wird.
Und so danken wir abschließend noch einmal für dieses großartige Kunsterlebnis, das Claudia Klugmann uns so großzügig und wohlwollend vermittelt hat.

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