Eröffnung „Trauercafe Südfriedhof“
Durch die Initiative der Paul-Benndorf-Gesellschaft wurde erstmals in der Geschichte der Leipziger Friedhöfe ein Trauercafe auf einem Begräbnisplatz – dem Südfriedhof – eröffnet.
Die löbliche Idee dafür stammt von unserem Mitglied Ursula Weißig, die als erfahrene Trauerbegleiterin die Schaffung einer solchen Einrichtung insbesondere auf dem Leipziger Südfriedhof für längst überfällig betrachtet. Diese Überzeugung teilte dann auch einstimmig der Vorstand der Paul-Benndorf-Gesellschaft und in engster Zusammenarbeit mit unserem Vorstandsmitglied Albrecht Graichen, der zugleich als Abteilungsleiter der kommunalen Friedhöfe unserer Stadt zuständig ist, wurden dann die seit Jahren leer stehenden Räumlichkeiten im ehemaligen Pförtnergebäude am Westtor des Südfriedhofes für die Umsetzung dieses Projektes gewählt.
Die dafür notwendigen Renovierungsarbeiten wurden durch die Verwaltung des Südfriedhofes unterstützt, wenngleich zum größten Teil die umfangreichen Arbeiten von zahlreichen Mitgliedern und Freunden unserer Gesellschaft realisiert wurde.
Beeindruckend war die Bereitschaft der Mitglieder, dieses finanziell nicht geplante Projekt durch großzügige Geldspenden dennoch auf den Weg zu bringen.
So konnten wir u. a. auch die Tische und Stühle für den Gästeraum komplett neu kaufen, so das sich die Räume in einem angenehmen und einheitlichen Interieur präsentieren.
Insgesamt zählen acht Mitglieder unserer Gesellschaft zum ehrenamtlichen Team um Ursula Weißig, die künftig von Freitag bis zum Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr den Betrieb des Cafe´s absichern.
Neben der gastronomischen Betreuung der Friedhofsbesucher dient dieses Cafe aber gleichsam auf Wunsch auch der psychologischen Betreuung Trauernder, wofür eigens zwei Mitarbeiterinnen die fachliche Qualifizierung erlangt haben, um auf diesem höchst sensiblen Feld der Emotionen Trauernde in ihrer Not zu begleiten.
So war der Termin der Eröffnung des Cafe´s durchaus mit Bedacht gewählt – das erste Wochenende im Monat November, mit den Tagen Allerheiligen und Allerseelen, die sich in ganz besonderem Maße dem Gedenken an die Verstorbenen widmen.
Möge dieses Cafe ein guter Ort werden für die vielen Menschen, die auf dem Friedhof die Gräber ihrer Lieben besuchen, für die zahlreichen touristischen Besucher dieses kultur – und kunstgeschichtlich so hoch bedeutenden Friedhofes und aber auch für all Jene, die hier auf Besinnung, Tröstung und seelische Stärkung hoffen.
Dankbar erfahren wir schon jetzt das Lob und die Anerkennung zahlreicher Gäste für unser ehrenamtliches Engagement und wir sind zuversichtlich, hier eine Stätte geschaffen zu haben, die dem vielfältigen Geist des Ortes entsprechen wird.
Alfred E. Otto Paul