Herbstexkursion der Gesellschaft nach Bornstedt

Kuppel Kaiser-Friedrich-Mausoleum

Am 20. September 2014 fuhren wir im Rahmen unserer diesjährigen Herbstexkursion früh um 08.30 Uhr mit einem komfortablen Reisebus von Leipzig nach Potsdam – mit 50 angemeldeten Mitgliedern und Freunden waren sämtliche Plätze gebucht für diese Fahrt zu den dortigen Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes, jedoch mussten krankheitsbedingt leider  drei Mitglieder kurzfristig auf ihre Teilnahme verzichten.

Die Friedenskirche, dieser bedeutende Kirchenbau des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV., des Romantikers auf dem Thron, war die erste Station unserer Reise – wir bewunderten das außerordentlich bedeutende Apsis-Mosaik, das einst durch königlichem Ankauf aus der 1109 geweihten Kirche San Clementio auf der venezianischen Insel Murano hierher gelangte, wir besichtigten die unter dem Altar der Friedenskirche gelegene Grablege des königlichen Herrscherpaares Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und Elisabeth Ludovika von Bayern.
Eindrucksvoll präsentiert sich im Atrium die große bronzene Thorvaldsen-Plastik des segnenden Christus über dem Brunnen mit seiner altgriechischen Umschrift und auch die Marmorgruppe „Moses im Gebet“, die letzte Arbeit des überragenden Bildhauers Christian Daniel Rauch, bot ein besonderes Erlebnis.
Die Terrakotta–Kopie des prächtigen Heilsbronner Portals als eine Reminiszens an die über dreihundertjährige Hohenzollern-Tradition der Fürstenbegräbnisse im mittelfränkischen Kloster Heilsbronn, Ruhestätte von 41 Hohenzollern, war ein beliebtes Fotomotiv unser Teilnehmer.

Das bedeutendste Erlebnis dieses Tages aber war eine unerwartete Überraschung unseres Vorsitzenden Alfred E. Otto Paul -  in Abstimmung mit der Verwaltung der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg“ durften wir ausnahmsweise das öffentlich nicht zugängliche „Kaiser-Friedrich III.-Mausoleum“ besichtigen, die Grablege des deutschen Kaiserpaares Friedrich III. und seiner englischen Gemahlin Victoria.
Seit 1991 befindet sich hier auch der Sarkophag mit der sterblichen Hülle des legendären „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. 

Die Einräumung dieser höchstseltenen Besichtigungsmöglichkeit des Mausoleums war eine Honneur der Stiftung an die gemeinnützige Arbeit unserer Gesellschaft zur Bewahrung wertvollen Kulturgutes.

Anschließend haben wir bei bester Stimmung den Park von Sanssouci besucht und an der großen Fontäne zur Erinnerung auch das obligate Gruppenfoto aufgenommen.
Gut gespeist haben wir im Krongut Bornstedt, wo man sich gut vorbereitet hatte auf den Besuch unserer großen Schar.

Dann folgte am Nachmittag gegen 14.30 Uhr der Besuch des Friedhofes von Bornstedt, unmittelbar angrenzend an den Park von Sanssouci.
Fontane hat nicht übertrieben, wenn er einst meinte, wer in Sanssouci gelebt hat, wurde in Bornstedt begraben.

Man hat uns hier große Ehre erwiesen – die Frau Pastorin Neumann begrüßte uns eingangs sehr herzlich in der auf dem Friedhof gelegenen Stüler–Kirche und berichtete von der langen Geschichte des Dorfes Bornstedt, dem hohenzollernschen Krongut als Fideicommiss der königlichen Familie und dem untrennbar mit der höfischen Geschichte von Sanssouci verbundenen Friedhof von Bornstedt.    
Die Mitglieder der Bornstedter Kirchengemeinde Dieter Hasler und Wolfgang Verch haben uns dann als äußerst kompetente Kenner dieses bedeutenden Friedhofes durch dessen fünf Abteilungen geführt und natürlich ebenso den Privatfriedhof der Hofgärtnerfamilie Sello erläutert, auf dem auch der große Hofarchitekt Ludwig Persius sowie der Landschaftarchitekt Peter Joseph Lenne ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Insbesondere dem Herrn Dieter Hasler sei hier noch einmal herzlich gedankt für die Gesamtorganisation dieses Friedhofsbesuches.

Der überaus gelungene Tag endete dann mit einer gemeinsamen Kaffeetafel aller Teilnehmer an den Tischen der „Hofbäckerei“ im Krongut Bornstedt – in der Sonne des späten Nachmittags, mit guten Gesprächen, neuen Bekanntschaften und dem Gefühl einer vertrauten Gesellschaft.

Alfred E. Otto Paul


P.S. Sechs Freunde der Gesellschaft erklärten auf der Heimreise prompt ihre Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung und übergaben der Schatzmeisterin Monika Becker die entsprechende Beitrittserklärung.

Fotos: Bernd H. Reimer

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