Abgeschlossene Projekte

Grabstein Fritz von Bose
Grabstein des Pianisten Fritz von Bose und den Seinen | Fotografie: Wieland Brauer

Endlich wieder da – Restitutions-stein für Pianist Fritz von Bose


Über zweieinhalb Jahre nach der unverzeihlichen Einebnung der Grabstätte des bedeutenden deutschen Pianisten Fritz von Bose (1865 – 1945) und des damit verbundenen unwiederbringlichen Verlustes des Grabsteines konnte am 25. Juni 2024 ein dem einstigen Original sehr ähnlicher Grabstein als Restitutionsstein in der XVIII. Abteilung des Südfriedhofes am Grabesort aufgestellt werden.

Die Inschrift des neuen Grabsteines „ FRITZ VON BOSE UND DIE SEINEN“ verweist auf dessen ebenfalls im Grabe ruhende Ehefrau Julia von Bose sowie auf dessen Söhne Carl von Bose (1901-1923) und Dr. Heinrich von Bose (1899 – 1981).

So wurde auf Initiative der Paul-Benndorf-Gesellschaft auf dem Leipziger Südfriedhof erneut eine kulturgeschichtlich bedeutsame Grabstätte wieder-hergestellt und für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht.

Unser großer Dank gilt den zahlreichen Spendern, die mit großzügiger finanzieller Unterstützung dieses Projekt ermöglicht haben.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft wird nunmehr eine würdige gärtnerische Gestaltung der Grabstätte auf den Weg bringen und künftig deren dauerhafte Pflege zuverlässig übernehmen.

Alfred E. Otto Paul
Detail Grabmal Familie Albin Lorenz
Detail Grabmal Familie Albin Lorenz | Ausführung: Werkstatt Bildhauer Alfred Fränzel, Leipzig 1919 | Plastischer Schmuck: Entwurf Bildhauer Prof. Alfredo Neri, Florenz / WMF Geislingen | Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Grabmal der Familie Albin Lorenz

Das vor einigen Jahren wegen eines sturmbedingt entwurzelten Starkbaumes erheblich in Mitleidenschaft gezogene Grabmal des Schmuckwaren-Großhändlers Albin Lorenz in der XV. Abteilung des Südfriedhofes wurde aus bautechnischen Gründen nunmehr wenige Meter rechts vom ursprünglichen Standort neu errichtet.

Dabei erfolgte die dauerhafte Gründung des Kunstwerkes über einem Betonfundament bis in eine frostfreie Tiefe von 120 cm sowie der komplette Neuaufbau des mehrere Tonnen schweren Grabmales aus grünem Spremberger Syenit – gefertigt im Jahre 1919 in der Werkstatt des renommierten Leipziger Bildhauermeister Alfred Fränzel.

Die das Grabmal bekrönende bronzene Schale mit üppiger Rosengirlande – seit vielen Jahren aus berechtigter Sorge vor Buntmetalldieben in einem sicheren Depot der Friedhofsverwaltung verwahrt – wurde nun dauerhaft am Stein befestigt, geschützt durch mehrere von der Leipziger Kupferschmiede Wetzig eingearbeitete unlösbare Metallanker und ist nun endlich wieder öffentlich erlebbar.

Ebenso wurde die einst galvanotechnisch in den WMF-Werkstätten in Geislingen a.d. Steige gefertigte Figur „Trauer“, ein Werk des florentinischen Bildhauers Prof. Alfredo Neri, restauratorisch gründlich gereinigt und mit einem hochwirksamen, in England neuartig entwickelten Spezialwachs konserviert und mittels ebenfalls von der Kupferschmiede Wetzig neugefertigter Bronzeanker unlösbar im granitenen Stein befestigt. 

Die für die Neuerrichtung dieses Meisterwerkes der Grabmalkunst notwendigen finanziellen Mittel wurden ausschließlich von der Paul-Benndorf-Gesellschaft bereitgestellt, die wiederum ihren  zahlreichen Mitgliedern dankt, die erneut durch großzügige finanzielle Spenden auch dieses umfängliche Restaurierungsprojekt ermöglicht haben.        

Alfred E. Otto Paul
Grabmal Familie Albin Lorenz
Grabmal Familie Albin Lorenz | Ausführung: Werkstatt Bildhauer Alfred Fränzel, Leipzig 1919 | Plastischer Schmuck: Entwurf Bildhauer Prof. Alfredo Neri, Florenz / WMF Geislingen | Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Ergebnis fruchtbarer Zusammenarbeit mit Deutscher Stiftung Denkmalschutz

Grabmal Schelper – Zustand Dezember 2021
Grabmal Schelper – Zustand Dezember 2021 | Bildhauer: Professor Max Lange, 1907 | Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Die Restaurierung des Grabmales des Wagner-Interpreten Otto Schelper

 

Die ganze Dramatik des Verfalls der bedeutenden Grabstätte des einst hochberühmter Wagner-Interpreten Otto Schelper – ein Werk des namhaften Leipziger Bildhauers Prof. Max Lange aus dem Jahre 1907 – zeigt das abgebildete Foto vom Dezember 2021.

Das entsprechende Foto vom Oktober 2022 zeigt das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit der Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die umfassende Restaurierung des nur noch fragmentarisch vorhandenen Grabmales Schelper wurde anlässlich des Tages des offenen Denkmals im September 2022 begonnen und wenige Wochen später im Oktober 2022 abgeschlossen. Finanziell möglich wurde die Umsetzung dieses anspruchsvollen Projektes durch eine Vereinbarung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit der federführenden Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. sowie der Beteiligung der Verwaltung des Leipziger Südfriedhofes.

Damit wurde – längst überfällig – eine höchst bedrohte sepulkrale Landmarke im Bereich der III. / IV. Abteilung des Leipziger Südfriedhofes für künftige Generationen erhalten und dem Flächendenkmal ein unverzichtbares Kunstwerk wieder zurückgegeben.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. wird nunmehr eine angemessene gärtnerische Gestaltung der Grabstätte ganz im Sinne des historisch nachweisbaren Urzustandes auf den Weg bringen und deren künftige Pflege übernehmen

Alfred E. Otto Paul – 20. Oktober 2022
 
Grabmal Schelper – Zustand nach Restaurierung im Oktober 2022
Grabmal Schelper – Zustand nach Restaurierung im Oktober 2022 | Bildhauer: Professor Max Lange, 1907 | Restaurierung: Steinmetz – und Bildhauermeister Thomas Schneider, Leipzig | Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Umfangreiche Generalrekonstruktion der Gedenkanlage für Opfer des Kapp-Putsches

Restaurierte Grab – und Gedenkanlage für Märzgefallene, Opfer des Kapp-Putsches / Fotografie: Kristina Pfeffer

In monatelanger Arbeit haben zahlreiche Mitglieder der Paul-Benndorf-Gesellschaft unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Heinz-Joachim Halbach die im Jahre 1922 in der XIX. Abteilung des Südfriedhofes geschaffene Gedenkanlage für 38 hier im Jahre 1920 beerdigte Opfer des blutigen Kapp-Putsches im Rahmen einer Generalrekonstruktion vorbildlich wiederhergestellt.

Sämtliche, mit Namen und Lebensdaten beschrifteten Kissensteine der hier ruhenden Opfer wurden gereinigt und restauriert, ebenso der fast 7 Tonnen schwere granitene Findling mit all seinen Inschriften.

Ein einst im Jahre 1985 vom Berliner Bildhauer Professor Karl-Heinz Schamal für die Märzgefallenen aus geschliffenem roten Löbejüner Quarzporphyr geschaffenes Denkmal mit einem Gewicht von 5 ½ Tonnen, welches in den neunziger Jahren wegen unsinniger politischen Entscheidungen der öffentlichen Erlebbarkeit entzogen wurde, hat nun in der Grabanlage einen würdigen, bleibenden Platz gefunden.

Es wurden zahlreiche in der Grabanlage befindliche Baumstubben manuell gerodet, Gehölze fachmännisch beschnitten bzw. die Anlage mit zahlreichen neuen Gehölzpflanzungen gärtnerisch aufgewertet, die Rasenflächen erneuert und sämtliche im Umfeld der Gedenkanlage befindlichen Wege wurden hergerichtet und mit grauem Steinsand belegt.

Ein stählernes Pult mit aufgesetzter wetterbeständiger Informationstafel zur über hundertjährigen Geschichte dieser memorialen Grab – und Gedenkanlage wurde durch die Friedhofsverwaltung dauerhaft errichtet und bewahrt künftig den Genius loci dieser so überaus bedeutsamen Stätte.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft hat damit beispielgebend einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt von historisch bedeutenden Gedenkstätten geleistet und gleichsam einen durch die politische Initiative der Fraktion DIE LINKE im Leipziger Stadtrat im Juni 2020 von den Leipziger Stadtverordneten gefassten Beschluss ehrenhaft realisiert.

Alfred E. Otto Paul - März 2022

Grabmal-Restaurierung des Cellisten Julius Klengel erfolgreich abgeschlossen

Restauriertes Grabmal des Cellisten Julius Klengel / Fotografie Heinz Joachim Halbach

Am 03. September 2021 erfolgte durch die Leipziger Steinmetzfirma Thomas Schneider der Wiederaufbau des meisterhaft restaurierten Grabmales des weltberühmten Cellisten Julius Klengel, über den wir ausführlich in dieser Rubrik unter „aktuelle Projekte“ berichtet haben.

Die Gesamtkosten der Grabmalrestaurierung in Höhe von über 15.000 Euro wurden maßgeblich vom Freistaat Sachsen gefördert – aber auch die Cellisten des Leipziger Gewandhausorchesters und die GbR der Musiker des Leipziger Gewandhauses ermöglichten dieses anspruchsvolle Restaurierung durch großzügige Geldspenden. Letztlich hat die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig erneut federführend dieses Projekt auf den Weg gebracht, sämtliche gutachterlichen Stellungnahmen ausgefertigt und alle notwendigen Abstimmungen mit der Landesdirektion Leipzig, der Verwaltung des Südfriedhofes und dem zuständigen Stadtbezirkskonservator durchgeführt und gleichsam auch mit erheblichen Finanzmitteln die erfolgreiche Realisierung des Gesamtprojektes ermöglicht.

Nunmehr gilt es, die würdige gärtnerische Gestaltung der Klengel-Grabstätte auf den Weg zu bringen und einer angemessenen Einweihungsfeier mit Vertretern der Landesdirektion, der Stadt Leipzig und dem Gewandhausorchester entgegen zu sehen.

Alfred E. Otto Paul

Restauriertes Grabmal und Grabfläche der Familie des Cellisten Julius Klengel / Fotografie Heinz Joachim Halbach

Beendigung der Restaurierung am Grabmal des Thomaskantors Prof. Dr. h.c. mult. Karl Straube

Restauriertes Grabmal Thomaskantor Karl Straube / Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Karl Montgomery Rufus Siegfried Straube, in der Nachfolge des jung verstorbenen Carl Piuttis seit 1903 Organist an der berühmten Leipziger Kirche St. Thomas, wurde im Jahre 1918 berufen in das Amt des Thomaskantors. Er folgte damit als elfter Kantor nach Johann Sebastian Bach in diesem so überaus bedeutenden Amt und leitete damit gleichzeitig über zwei Jahrzehnte die Geschicke des Thomanerchores.

Wohl kaum ein anderer Kantor an St. Thomas hat bedeutendere Verdienste erworben um das internationale Ansehen des Thomanerchores, denn Straube initiierte u. a. die Reisetätigkeit der Thomaner und begründete damit deren internationale Beachtung und den Weltruhm dieses Knabenchores. Straube, der als einer der weltbesten Organisten seiner Zeit galt, hat überaus herausragende Verdienste um die Pflege des Bach´schen Werkes erworben, war bedeutendster Wegbereiter des Lebenswerkes seines großen Freundes Max Reger und so kann man Straubes Lebenswerk wohl kaum genug würdigen.

Aber auch sein Lorbeer begann schon sehr bald nach seinem Tode, zumindest auf dem Südfriedhof, zu welken und so teilte er seit vielen Jahren das traurige Schicksal auch seines Amtsvorgängers Gustav Schreck – ihre Gräber waren längst eingeebnet und die Grabstätten erfuhren keinerlei Pflege und auch wichtige Jubiläen, wie beispielsweise der siebzigste Todestag von Karl Straube blieb im Jahre 2020 unbeachtet. Nahezu genau zweihundert Jahre nach dem Tode des großen Johann Sebastian Bach – nur drei Monate fehlten – war Karl Straube in Leipzig gestorben.

Als ein sichtbares Zeichen kultureller Verantwortung und seiner tief empfundenen Dankschuldigkeit für das Wirken dieses großen Thomaskantors hat der Vorstand der Paul-Benndorf-Gesellschaft nunmehr im Januar 2021 die Patenschaft über die Grabstätte von Karl Straube übernommen und eine vorbildliche Restaurierung sowie die Wiederherstellung des bisher nur noch fragmentarisch erlebbaren Grabmales auf den Weg gebracht. Während der Steinbildhauermeister Thomas Schneider nunmehr mit der Restaurierung des Grabmales beauftragt wurde, übertrug der Vorstand der Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. dem Gärtnermeister Steffen Schröder, Inhaber der Blumenhalle am Südfriedhof, die gärtnerische Neuanlegung der Grabstätte und deren künftige angemessene Pflege. Damit würdigt der Vorstand der PBG gleichzeitig die weit über zehnjährige hervorragende gute Zusammenarbeit mit dem Gärtnermeister Steffen Schröder und seinem überaus fleißigen und kompetenten Mitarbeiterteam der Blumenhalle am Südfriedhof.

Am 27. April 2021, dem Todestag Karl Straubes, wurde das originalgetreu aufgerichtete Grabmal Straubes, deren Inschriften wie einst mit 23 ¾ karätigem Blattgold versehen wurden, in neuem, ursprünglichen Glanz präsentiert und nach der gärtnerischen Gestaltungskonzeption einer Leipziger Ärztin, die zu Beginn des Jahres die umfassende Erneuerung des Straube-Grabes initiiert hatte, erfolgte schließlich die Neuanlegung der Grabbepflanzung.

Karl Straubes Grabstätte, in der auch die sterblichen Reste seiner früh verstorbenen Tochter Elisabeth und seiner Witwe Johanna ruhen, wird künftig die ganz besondere Aufmerksamkeit der Paul-Benndorf-Gesellschaft erfahren und der beispielgebende Maßstab sein in Hinblick auf die Pflege der Gräber verdienstvoller Persönlichkeiten der Kultur – und Geistesgeschichte auf dem Leipziger Südfriedhof.

Alfred E. Otto Paul - 03. Mai 2021

Erneuerte Grabstätte des Thomaskantors Karl Straube und Familie / Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Prächtiges Frontgitter der Wandstelle Voerster restauriert

Pforte Wandstelle Voerster / Restaurierung durch Kunstschmiede Althammer/Baalsdorf / Fotografie Heinz-Joachim Halbach

In einer beispiellosen Aktion der Paul-Benndorf-Gesellschaft konnte im Frühjahr 2020 in Abstimmung mit dem Sächsischen Landesamt für Denkmalpflege, der zuständigen Landesdirektion Sachsen und dem zuständigen Leipziger Stadtbezirkskonservator die Entscheidung eines vorzeitigen Baubeginns für das umfängliche Projekt einer Restaurierung der in ihrer Substanz schwerst geschädigten Einfriedungsgitter im Bereich des zusammengehörigen Ensembles der Südfriedhof-Wandstellen Volckmar, Voerster und Frentzel herbeigeführt werden. Bereits unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung angelaufene Bemühungen der Verwaltung des Leipziger Südfriedhofes, die so außerordentlich wertvollen schmiedeeisernen Gitter für die Nachwelt zu retten, scheiterten seinerzeit nicht nur an den fehlenden finanziellen Mitteln, sondern letztlich auch am Mangel fachkompetenter Partner, die bereitstanden, eine solch anspruchsvolle Restaurierung zu übernehmen.

Der renommierten Baalsdorfer Kunstschmiede Althammer, dessen Begründer Andreas Althammer bereits seit dem Dezember 2008 als Mitglied die Arbeit unserer Gesellschaft unterstützt, wurde nun schließlich der Auftrag für dieses auf mehrere Jahre angelegte Restaurierungsprojekt übertragen, dessen erster großer Teilabschnitt – die Restaurierung der Frontgitter einschließlich der Eingangspforte im Bereich der Wandstelle Voerster – plangemäß nun Ende November 2020 abgeschlossen werden konnte. Dabei hat die Kunstschmiede Althammer ihre über vierzigjährige Erfahrung besonders im Bereich der Restaurierung historischer Schmiedekunst einbringen können und das Arbeitsergebnis am Frontgitter der Wandstelle Voerster ist alle Ehre wert, verdient unseren verbindlichen Dank und unsere respektvolle Anerkennung.

Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. seit Jahren dankbar die große Wertschätzung entsprechender Behörden des Freistaates Sachsen erfährt, wodurch bereits zahlreiche Projekte durch großzügige finanzielle Unterstützungen gefördert wurden – so beteiligte sich der Freistaat Sachsen auch im Falle der restaurierten Gitteranlage der Wandstelle Voerster mit der Übernahme der angefallenen Kosten in Höhe von sechzig Prozent und förderte dadurch entscheidend die Wiederherstellung dieses Meisterwerkes sächsischer Sepulkralkultur für kommende Generationen.

Und so ist auch dieses Projekt einer beeindruckenden Restaurierung erneut ein beispielgebendes Zeugnis ehrenamtlichen Engagements sächsischer Bürger und der kulturellen Verantwortung des Freistaates Sachsen.

Alfred E. Otto Paul 15. Dezember 2020

Die Restaurierung des Grabmales für Dr. Fritz Rehwoldt

Grabmal Dr. Fritz Rehwoldt / Entwurf Professor Alois Kolb (1875 – 1942) / Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Bereits im Band No. 04 dieser Publikation haben wir über die tragischen Hintergründe der Entstehung dieses bemerkenswerten Grabmales ausführlich berichtet. Nachdem der namhafte Grafiker Alois Kolb, seit 1907 Professor an der Leipziger Kunstakademie und Leiter der dortigen Radierklasse, anlässlich der Hochzeit von Paula geb. Grundmann und Dr. Fritz Rehwoldt am 12. Juli 1912 eine entsprechende Hochzeitsgrafik gefertigt hatte, war das vergönnte Eheglück des jungen Paares nur von kurzer Dauer.

Am 27. September 1913 starb Dr. Fritz Rehwoldt, der einzige Sohn des Geheimen Kommerzienrates Friedrich Rehwoldt, an schwerer Krankheit und die junge Witwe erbat sehr bald vom Künstler Professor Alois Kolb einen Entwurf für das zu schaffende Grabmal ihres so früh dahingegangenen Liebsten.

Durchaus noch ganz der Tradition des Jugendstils zugewandt, schuf der gebürtige Wiener Alois Kolb den Entwurf für diese außerordentlich prächtige Grabmalanlage aus fränkischem Muschelkalkstein, deren sehr dynamische Architektur von den seitlichen Anläufern geprägt ist und die emporstrebt zur gewaltigen steinernen Vase, deren Inhalt lebensbejahende bunte Sommerblumen sein sollten. Die bossierten quaderförmigen Steine der Grabmalwand durchbrechen deren flächige Glätte, verhindern jede atmosphärische Monotonie des Ortes und das querovale Gitter mit seiner floralen Ornamentik erstrahlt im reinen Golde und schafft so eine emotionale Befriedung, welche die Dankbarkeit der Lebenden und die besondere Wertschätzung des Toten vermitteln soll. Die den Grabbezirk umschließenden Schwellen münden beidseitig in einen pfortenähnlichen Eintritt, dessen flankierende Pfosten sich im oberen Abschluss geschweift verjüngen und schließlich jeweils von einem handgeschmiedeten, zur Kugel ausgebildeten  Gitterwerk bekrönt werden. Die Vergoldung dieser Bekrönungselemente korrespondiert unmittelbar mit dem ovalen Gitterwerk der Grabmalwand und schafft so eine Aura, die auf die besondere Heiligkeit und Wertschätzung dieses so sehr geliebten Gattengrabes abzielt. Eine entsprechende Bepflanzung des Grabbezirkes sollte die Idee eines irdischen Paradieses unterstützen.

Die Ausführung des steinernen Grabmales besorgte der Connewitzer Steinmetzmeister Carl Laux, der übrigens erst wenige Jahre zuvor den vom Stadtbaurat Scharenberg entworfenen Sockel des Seffner-Denkmales für den Thomaskantor Johann Sebastian Bach gefertigt hatte.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. hat die Initiative für die im Jahre 2020 erfolgte sorgfältige Restaurierung dieser über hundertjährigen denkmalgeschützten Grabmalanlage ausgelöst;durch die Verwaltung des Südfriedhofes erfolgte schließlich die Beauftragung der Baalsdorfer Kunstschmiede Althammer für die anspruchsvolle Restaurierung dieser unverwechselbaren schmiedeeisernen Elemente. Dem Leipziger Fachbüro für Sepulkralkultur ist die kostenfreie umfängliche Stein- und Fugensanierung am Grabmal zu danken.

Professor Alois Kolb, der künstlerische Schöpfer dieser Grabmalanlage, starb am 05. April 1942 im Alter von 67 Jahren in Leipzig. Sein Leichnam wurde am 12. April 1942 im Krematorium des Leipziger Südfriedhofes eingeäschert.

Gemäß seiner testamentarischen Bestimmung wurde die Urne mit seiner Asche nach Murnau a. Staffelsee verbracht und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt. Sein Grab mit der Bezeichnung N/V/3-18/19 hat sich bis heute dort erhalten.

Vorab zitiert aus:

Alfred E. Otto Paul
Die Kunst im Stillen - Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.07, Seite 241, Leipzig 2020

Wiederherstellung des Grabes von Bildhauer Arthur Trebst (1861-1922)

Grabkreuz Bildhauer Arthur Trebst / Fotografie Heinz-Joachim Halbach

Am Vorabend des diesjährigen Totensonntages erfolgte in der XV. Abteilung des Südfriedhofes die Restitution der Grabstätte des namhaften Leipziger Bildhauers Arthur Trebst, der am 27. August 1922 im Alter von erst 61 Jahren gestorben war. Seinem letzten Wunsch gemäß wurde er im Schatten eines seiner letzten großen Werke – der Skulptur des segnenden Christus im Grabtempel des Ernst Traugott Fritzsche – in einem soliden eichenen Sarg christlich beerdigt.

Etwa fünfzig Jahre später hat man das ursprüngliche Grabmal, von dessen Gestaltung uns heute leider jede Kenntnis fehlt, beräumt und die Grabstätte wurde ohne jede Not eingeebnet. Um diese Vätersünden zu heilen, wurde nun durch die Paul-Benndorf-Gesellschaft ein würdiges Grabkreuz über der Stätte der letzten Ruhe von Arthur Trebst aufgerichtet und das Grab gärtnerisch angemessen bepflanzt.

Die nicht unerheblichen Kosten hat allein die Paul-Benndorf-Gesellschaft getragen, die letztlich auch künftig den umfassenden Erhalt der Grabstätte sichern wird. Nur durch die Kraft der Gemeinschaft unserer vielen Mitglieder ist es uns immer wieder möglich, kunst – und kulturgeschichtlich so unverzichtbare Gräber zu bewahren oder zu erneuern. Wir danken der Verwaltung des Südfriedhofes für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung dieses Projektes, dem Steinbildhauermeister Sven Reigber für die notwendige Überarbeitung des Grabkreuzes und dem Gärtnermeister Steffen Schröder für die vorbildliche Gestaltung des Grabes.

Alfred E. Otto Paul – 23. 11. 2019

Restaurierung der bronzenen Relieftafeln und der bronzenen Namenstafeln abgeschlossen

Am 22. August 2019 erfolgte nach erfolgter Restaurierung durch die Firma FUCHS + GIRKE BAU UND DENKMALPFLEGE  die Montage der sechs bronzenen Tafeln an der Wandstelle des Verlegers Volckmar aus dem Leipziger Südfriedhof.
Die nachfolgenden Abbildungen belegen sehr eindrucksvoll die hervorragende Ergebnisse der Restaurierung dieser schwer geschädigten Kunstwerke des bedeutenden Leipziger Bildhauers Josef Magr aus dem Jahre 1901.

Für die Umsetzung dieses Restaurierungsprojektes hat die Paul-Benndorf-Gesellschaft die Bereitstellung von weit über zehntausend Euro möglich gemacht und damit wertvollstes unikatenes Kunstgut für die Nachwelt gesichert.
Wir danken allen Spendern, die uneigennützig und mit großem Herzen diese restauratorische Spitzenleistung befördert haben.

Alfred E. Otto Paul – August 2019

Grabmal der gräflichen Eheleute von Schimmelmann / Historische Aufnahme 1996 / Archiv Alfred E. Otto Paul

Grabmal der Elsa Gräfin Schimmelmann gerettet

Im Jahre 1996 hatte der Sepulkralforscher Alfred E. Otto Paul akribisch die Grabstätte des gräflichen Ehepaares Schimmelmann in der VI. Abteilung des Leipziger Südfriedhof historisch aufgearbeitet und seither in vielen Führungen auch auf die außerordentlich große kultur – und kunstgeschichtliche Bedeutung dieser letzten Ruhestätte des Heinrich Albert Fritz Graf von Schimmelmann und seiner Gemahlin Marie Therese Anna Elsa geb. Freiin von Fuchs-Nordhoff verwiesen.

Schließlich publizierte Alfred E. Otto Paul im Jahre 2010 die Geschichte dieser gräflichen Grabstätte im Band No.02 seiner vielbändigen Arbeit „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“, um die öffentliche Beachtung dieser Grabstätte und seines herrlichen Grabmales aus grünem Serpentin zu erhöhen und somit auch den künftigen Erhalt dieser Grabstätte zu sichern.

Leider aber wurde das Grabmal in den nachfolgenden Jahren immer wieder durch Vandalismus von fremder Hand erheblich zerstört; aber dennoch erfolgten auf Veranlassung der Paul-Benndorf-Gesellschaft unermüdlich die dann notwendigen Restaurierungsarbeiten. Letztlich wurden durch den Diebstahl des Schraubverschlusses der auf dem Postament befindlichen Urne der Erhalt der darin befindlichen Brandreste der im April 1910 verstorbenen Marie Elise Freifrau von Fuchs-Nordhoff nachhaltig gefährdet.
Am Ende wurde beim Versuch der Bergung der Brandreste durch einen von der Friedhofsverwaltung beauftragten Mitarbeiter die prächtige Urne vom Sockel gebrochen – daraufhin wurde das Postament samt Sockel mit einem Bagger von der Grabstätte entfernt und alle Spuren dieses sepulkralen Frevels beseitigt.

Nun hat die Paul-Benndorf-Gesellschaft dieses Sakrileg getilgt durch die fachgerechte Wiederaufstellung des Postamentes über einem neuen, dauerhaften Fundament aus Ortbeton und den Beginn der notwendigen Restaurierung dieses prächtigen Grabmales.
Bereits zum Pfingstfest wurde auf der Grabstätte symbolisch für die hier ruhenden Toten ein mit reichem Blumenschmuck bepflanztes Grab angelegt, dessen dauerhafte Pflege wir künftig in die bewährten Hände des Gärtnermeisters Steffen Schröder – Inhaber der Blumenhalle Leipzig – gelegt haben.
Die Restaurierung des Grabmales wird uneigennützig unterstützt vom Steinmetzmeister Sven Reigber, mit dem uns seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit verbindet.

Wir bitten Sie herzlich um eine hilfreiche finanzielle Spende für die dauerhafte Wiederherstellung dieses sepulkralkulturellen Kleinodes über unser Konto bei der Deutschen Bank Leipzig.

IBAN DE03 8607 0024 0144 4660 00

Restauriertes Grabmal Eckardt / Fotografie Heinz-Joachim Halbach

Das Grabmal des Restaurateurs Franz Otto Eckardt ( 1842 – 1901 )

Die Wiege des Franz Otto Eckardt stand 1842 in Düben bei Eilenburg, wo sein Vater Curt Franz Eckardt ein angesehener und wohlhabender Mühlenbesitzer war.
Nach dem frühen Tode seines Vaters zog er um 1877 mit seiner Ehefrau Lina und seiner verwitweten Mutter Christiane Wilhelmine nach Leipzig, wo er offenbar durch ein ansehnliches Erbe des Vaters in der Lage war, das gut etablierte Restaurant „Baarmann´s Wein – und Bierstube“ zu übernehmen. Als Firma „Franz Otto Eckardt Baarmann´s Nachfolger“ betrieb er fortan sehr erfolgreich diese Unternehmung und wurde sogar zum Hoflieferanten des sächsischen Königshauses
und auch der sächsischen herzoglichen Häuser erhoben. Er wohnte mit der Familie standesgemäß inmitten der Stadt in Baarmann´s Haus am Markt 6 und durch eine kluge Heiratspolitik sicherte er die künftige gesellschaftliche Stellung seiner Kinder in der Stadt.

Aber sein so erfolgreiches Leben währte nicht lang und der Tod begegnete ihm nicht gnädig, sondern er ließ ihn vorab sehr leiden, bis er ihn am 30. September 1901 abends um 8 Uhr in seiner Wohnung erlöste von fürchterlichen Qualen. Franz Otto Eckardt wurde 59 Jahre und 19 Tage alt.
Am 03. Oktober 1901, einem Donnerstag, standen zahlreiche Kutschen vor dem Trauerhause am Markt, um die vielen Trauergäste hinauszufahren zum Südfriedhof, wo um 16 Uhr in der damals noch sehr bescheidenen Parentationshalle die Trauerfeier unter der Leitung des hochangesehenen Archidiakons von St. Thomas D. theol. et Dr. phil. Hermann Ferdinand von Criegern (1841-1936) begann.
Danach trug man den schweren Eichensarg in die III. Abteilung des Südfriedhofes zum Erbbegräbnis No.18, dessen einhundertjährige Nutzung der Tote noch zu seinen Lebzeiten am 11. Oktober 1900  erworben hatte. Sein Sarg wurde genau in der Mitte der Grabstätte hinabgesenkt bis in doppelte Grabestiefe, um dereinst darüber seiner Witwe das letzte Ruhelager bereiten zu können.

Restauriertes Reliefbildnis des Franz Otto Eckardt / Fotografie Heinz-Joachim Halbach

Wir können davon ausgehen, daß der totkranke Franz Otto Eckardt im Zusammenhang mit dem seinerzeitigen Erwerb der Grabstätte auch entsprechende Verfügungen hinsichtlich seines Grabmales getroffen hatte und seinen Schwiegersohn, den angesehenen Leipziger Architekten Richard Bauer, mit dem Grabmalprojekt betraute. Bauer wählte in seinem Entwurf den modernen Stil der Zeit, den Jugendstil. Die Ausführung des Grabmales in stelenhafter Form aus nordischem Syenit übertrug er dem Leipziger Bildhauer Otto Wutzler.  
Ebenso müssen wir davon ausgehen, dass Franz Otto Eckardt persönlich den renommierten Bildhauer Carl Seffner (1861-1932)  mit der Schaffung seines Bildnisses für das Grabmal beauftragte. Zu dieser Zeit arbeitete Carl Seffner bereits an zwei sehr bedeutenden Projekten für Leipzig, dem Denkmal für Johann Sebastian Bach  und dem Denkmal für Johann Wolfgang Goethe. Das Seffner den Auftrag für diese Grabmalbronze übernahm, dürfte aus einem sehr persönlichen Verhältnis resultieren, das er einst zu Franz Otto Eckardt hatte.
 
Auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipzigs Friedhöfen“   Erscheint demnächst im Band No.07.

Dieses interessante, im Jahre 1902 geschaffene  Jugendstil-Grabmal wurde im August 2018 im Auftrag der Paul-Benndorf-Gesellschaft umfassend restauriert. Dabei lag die Oberflächenbehandlung der steinernen Grabstele in den bewährten Händen des Diplomingenieurs Heinz-Joachim Halbach.  Das auf dem Grabmal aufgesetzte Bronzerelief  samt der bronzenen Schriftsymbole – nach 116 Jahren durch äußerst ungünstige Standortbedingungen sowie extremer Umwelteinflüsse schwer gezeichnet -  wurde durch die renommierte Firma Fuchs+Girke aus Ottendorf-Okrilla nach denkmalpflegerischen Maßgaben fachgerecht restauriert und ist nunmehr nach vielen Jahrzehnten wieder öffentlich erlebbar.

Das Grabmal des Fabrikanten Ernst Arthur Wellner (1861-1913)

Grabmal des Fabrikanten Ernst Arthur Wellner / Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Der im Jahre 1861 im vogtländischen Plauen geborene Ernst Arthur Wellner war gemeinsam mit seinen Brüdern Richard und Gustav Wellner Inhaber einer Stickereifabrik in Plauen. Während einer Urlaubsreise nach Dänemark starb er am 26. Juli 1913 gemeinsam mit seinem Bruder Richard in Jütland bei einem Eisenbahnunglück – wegen großer sommerlicher Hitze war der Zug entgleist und es verloren insgesamt 15 Menschen ihr Leben.

In der bereits im Jahre 1912 von der Familie erworbenen Wahlstelle No.41 in der VI. Abteilung des Südfriedhofes wurde schließlich die Asche des in Leipzig feuerbestatteten Leichnams von Ernst Arthur Wellner in einer kleinen Urnengruft beigesetzt. Über diese Urnengruft errichtete der Leipziger Steinmetzmeister Oskar Volk, Inhaber der traditionsreichen, 1847 in Leipzig gegründeten Steinmetz – und Bildhauerwerkstatt E.J. Einsiedel, ein opulentes Grabmal für den verstorbenen Fabrikanten Ernst Arthur Wellner.

Das unzerstörbare Grabmal aus skandinavischem Syenit ist allseitig poliert, mit schönen Rosen-Festons geschmückt und bekrönt mit einer herrlichen Urne aus gleichem Material. Umlaufend findet sich der „Laufende Hund“ genannte Fries und inschriftlich wird der Schriftprohet Jesaja 55.8 zitiert.

Unsere Vorstandsmitglieder Heinz-Joachim Halbach und Kristina Pfeffer haben das beeindruckende Grabmal sorgfältig von über hundertjährigem Umweltschmutz gereinigt und die ursprüngliche Politur wieder zu einstigem Glanz verholfen.

Ausführlich vorgestellt wird dieses Grabmal im demnächst erscheinenden Band No.07 der Publikation „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“.

Alfred E. Otto Paul – 04. Juli 2018

Die Grabstele des Bildhauers Rudolph Cöllen (1853-1918)

Grabstele Rudolph Cöllen / Fotografie Heinz-Joachim Halbach

Der Tod seiner Ehefrau Sophie Cöllen geb. Landmann im Jahre 1913 veranlasste den bedeutenden Bildhauer Rudolph Cöllen im Folgejahr zur Schaffung einer beeindruckenden Grabstele aus rotem schwedischen Granit; das Material, welches im Werkschaffen des Rudolph Cöllen signifikant wurde, denn es war ihm das schönste Material – ungemein lebendig und von ewiger Haltbarkeit. Aber das Grabmal galt nicht nur seiner dahingegangenen Eheliebsten, sondern Rudolph Cöllen, der im Jahre 1918 starb, schuf damit gleichzeitig auch sein eigenes Denkmal für die Ewigkeit, welches er bekrönte mit seiner von ihm selbst geschaffenen Büste, die mit einiger Sicherheit vom bedeutenden Leipziger Erzgießer Traugott Noack in Bronze gegossen wurde. So ist diese Grabstele ein wahres Meisterwerk handwerklicher Bildhauerkunst, welches sicher zu den besten Werkschöpfungen des Rudolph Cöllen zählt.  

104 Jahre nach seiner Entstehung hat nun der Diplomingenieur Heinz-Joachim Halbach, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Paul-Benndorf-Gesellschaft, sich der Restaurierung dieses großartigen Werkes angenommen. Halbach, der sich seit Jahren mit großer Leidenschaft der Restaurierung von bedeutendem Kunstgut verschrieben hat, verhalf nun auch diesem Gipfelwerk der Grabmalkunst zu wahrhaft neuem Glanze. Nach der sensibelsten und substanzschonendsten  Methode entfernte er die über hundertjährige festanhaftende Verschmutzung der granitenen Steinoberfläche und verhalf mittels Handpolitur – genau so hatte Cöllen gearbeitet – den Stein wieder zu seiner alten Oberflächenschönheit. Ebenso reinigte er beispielgebend ohne jeden mechanischen Eingriff die prächtige bronzene Büste und sicherte durch ein besonderes, von ihm entwickeltes Verfahren der Oberflächenbehandlung nunmehr einen jahrzehntlangen wirksamen Witterungsschutz des Kunstwerkes.

Diese Arbeit ist unstrittig das Opus magnum im Restaurierungsschaffen des Heinz-Joachim Halbach. Dafür schulden wir ihm unseren großen Dank und bekunden unsern Respekt für die fachliche Kompetenz seiner Arbeit, die er mit allem Herzblut leidenschaftlich ausübt.

Alfred E. Otto Paul – 26. März 2018

Die Grabmalbank der Familien Schwarze-Fritzsche-Weinberger

Fotografie: Heinz-Joachim Halbach

Vermutlich im Jahre 1926 erwarb der wohlhabende Tapeziermeister Max Karl Richard Schwarze, dessen Firma und Wohnung sich in der durchaus noblen Leipziger Salomonstraße befand, die aus den drei Rabattengräbern No.87, No.88 und No.89 bestehende Grabstätte in der V. Abteilung des Leipziger Südfriedhofes.
Nach Auffassung des Autors wurde noch im gleichen Jahr die bemerkenswerte Grabmalbank aus Beuchaer Granit auf der Grabstätte errichtet.
Sie ist monolithisch aus einem Block gehauen und in die polierte Oberfläche hat man vertieft die Namen der engstens verwandten Familien Schwarze – Fritzsche – Weinberger eingearbeitet und farbig gefasst.

Der Tapeziermeister Max Schwarze starb bereits im Jahre 1929 im Alter von 70 Jahren und wurde in der Grabstätte in einem standesgemäßen Pfostensarg beerdigt.     
Hochbetagt starb  vier Jahre später im biblischen Alter von 90 Jahren der Musikverleger und Musikalienhändler Karl Gottfried Raimund Fritzsche – im Februar 1933 erfolgte die Beisetzung der Urne mit seiner Asche in dieser familiären Grabstätte.
Helene Henriette Schwarze, die Witwe des Tapeziermeisters, verstarb 1942 im Alter von 75 Jahren und wurde im Grabe ihres Gatten beerdigt.
Unerklärlich ist die Tatsache, daß kein einziges Mitglied der Familie Weinberger
hier zur letzten Ruhe gebettet wurde – jüdische Wurzeln der Familie Weinberger könnten durchaus eine ursächliche Erklärung dafür sein.
So wäre es durchaus verdienstvoll, sich der Geschichte dieser Grabstätte forschend zu widmen und offene Fragen zu klären.

Die einzigartige Grabmalbank wurde nunmehr durch eine liebvolle restauratorische Behandlung wieder deutlich in den Fokus der öffentlichen Erlebbarkeit den Friedhofsbesuchern erschlossen. Unseren verdienstvollen Mitgliedern Herrn Diplomingenieur Heinz-Joachim Halbach und Frau Kristina Pfeffer haben wir für dieses erneute Engagement zur Erhaltung historischer Grabmäler herzlichst zu danken.

Alfred E. Otto Paul – 05. Januar 2018

Die Grabstele des Geophysikers Professor Robert Lauterbach

Als im Jahre 2016 der künftige Erhalt der Grabstätte des international hochbedeutenden Geophysikers Professor Robert Lauterbach höchst gefährdet war, bewirkte Professor Franz Jacobs gemeinsam mit zahlreichen ehemaligen akademischen Schülern dieses großen Gelehrten in engster Zusammenarbeit mit der Paul-Benndorf-Gesellschaft und der Verwaltung des Leipziger Südfriedhofes die Exhumierung der sterblichen Überreste von Professor Robert Lauterbach und deren Neubestattung in einem Grabe unmittelbar neben der Grabstätte des namhaften Geologen und Geheimen Bergrates Professor Franz Kossmat.    
In diesem Zusammenhang erfolgte nach einer gründlichen restauratorischen Bearbeitung der originalen Lauterbach Grabstele aus geschliffenen Rochlitzer Porphyr deren Aufrichtung über dem neuen Grabe von Robert Lauterbach.
Damit wurde die Idee der Schaffung einer ausschließlich für bedeutende Geologen bestimmten Grabanlage innerhalb des Areals der Universitätsrabatten in der I. Abteilung des Südfriedhofes umgesetzt. Nach der geplanten Überführung der Urne mit der Asche des Geheimen Bergrates Hermann Credner soll das Geologen-Grabfeld im Jahre 2018 eine entsprechende Erweiterung erfahren.

Alfred E. Otto Paul – 28. Dezember 2017

 

Das Grabmal für den Musikdirektor Otto Kayser

Der äußerst verdienstvolle Musikdirektor Otto Kayser leitete ab 1959 bis zu seinem so zeitigen Tode im Jahre 1969 das im Jahre 1950 gegründete legendäre Rundfunk-Blasorchester Leipzig (RBO), in dessen Nachfolge schließlich im Zusammenhang mit der politischen Wende im Jahre 1991 die Sächsische Bläserphilharmonie entstand.

Otto Kayser wurde im Juni 1969 in der XVII. Abteilung des Südfriedhofes im Rabattengrab No.1043 beerdigt. Nach Auflassung seiner Grabstätte wurde der Grabstein aus schwedischem Syenit in die VIII. Abteilung umgesetzt, um ihn für die Nachwelt zu erhalten.
Im Herbst 2017 wurde das Grabmal von Mitgliedern der Paul-Benndorf-Gesellschaft unter der Leitung des Diplomingenieurs Heinz-Joachim Halbach gründlichst gereinigt, bestehende Schäden beseitigt und die gesamte Oberfläche nachpoliert und abschließend mit einem Schutzwachs konserviert.
Das auf dem Grabmal eingearbeitete Zitat „MUSIK IST DIE STIMME DER BEFREITEN SEELE“ stammt angeblich von Franz Liszt.

Alfred E. Otto Paul – 28. Dezember 2017

 

Das Bronzerelief des Leutnants Otto Teich (1894 – 1916)

Otto Teich jun. war der einzige Sohn des gleichnamigen Leipziger Musikalienverlegers.

Als junger Leutnant des 8. Königlich-Sächsischen Infanterieregiments No.107 starb er am 26. März 1916 im Alter von erst 21 Jahren in der Hölle von Verdun – eine Artilleriegranate hatte seinen jungen Körper zerrissen, wie ein amtliches Dokument belegt.

Der Vater erwarb im April 1916 in der XVI. Abteilung des Südfriedhofes die Wahlstelle No.87, hinter der sich kulissenhaft das Völkerschlachtdenkmal aufbaut und beauftragte den namhaften Leipziger Bildhauer Arthur Trebst (1861-1922) mit der Schaffung dieses Reliefs zur Erinnerung an den gefallenen einzigen Sohn.

Erst nach dem verlorenen Krieg konnte das modellierte Trebst-Relief im Jahre 1919 in der Erzgießerei des Traugott Noack in Leipzig gegossen werden.

Nachdem das kunsthistorisch als auch militärgeschichtlich bedeutende Werk 98 Jahre lang nachweislich ohne Pflege, immer aber den schädlichen Einflüssen der Umwelt ausgesetzt war und sich bereits erhebliche Schadbilder ausgebildet hatten, beschloss der Vorstand der Paul-Benndorf-Gesellschaft dessen dringend notwendige Restaurierung.

Die knapp viertausend Euro für die Restaurierung des Bronzereliefs konnten kurzfristig durch einen gesonderten Spendenaufruf an die Mitglieder der Gesellschaft beschafft werden, womit wir wiederum ein eindrucksvolles Zeugnis der Wirkkraft unserer gemeinnützigen Gesellschaft ablegten.

Insbesondere in Hinblick auf das bevorstehende einhundertjährige Jubiläum des Ende des Ersten Weltkrieges im November 1918 war uns in jüngster Zeit der Erhalt von Zeugnissen dieses millionenfachen Völkermordes von besonderer Wichtigkeit – so ist auch diese Restaurierung gleichsam als eine Mahnung zu verstehen, den Frieden der Welt immer und immer zu bewahren. 

Alfred E. Otto Paul – 24. August 2017

Das Bronzebildnis des Leutnants Erich Lange (1895 – 1918)

Nachdem am 16. Juli 1918 der Leipziger Kaufmannssohn Erich Lange, Leutnant im Königlich-Sächsischen Fußartillerie-Regiment No.19 in der Zweiten Marneschlacht in Frankreich gefallen war, beauftragte dessen Vater Gustav Lange den Leipziger Bildhauer Professor Adolf Lehnert mit der Modellierung eines Rundbildes, welches das Antlitz des gefallenen Sohnes zeigt.
Schon zu Beginn des Monats Oktober 1918 wurde das Bildnis in der Leipziger Erzgießerei des Traugott Noack in Bronze gegossen und schließlich eingearbeitet in einen gewaltigen Findlingsstein, der auf der familiären Grabstätte der Familie in der XIII. Abteilung des Südfriedhofes errichtet wurde.

In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Grabstätte im Rahmen der Errichtung des Sozialistischen Ehrenhaines willkürlich zerstört – auf Druck der Familie aber wurde das Bronzebildnis geborgen und dann in einen völlig anderen Stein aus Meißner Granit eingearbeitet. Ohne jeden Bezug fand der fremde Stein mit dem Bildnis des in Frankreichs Erde ruhenden Leutnants Erich Lange auf einem Rabattengrab in der III. Abteilung des Südfriedhofes Aufstellung.

Nunmehr wurde – 99 Jahre nach seiner Entstehung – das tondoartige Bronzebildnis im Auftrag unserer Gesellschaft von einem Mitarbeiter der Bronzebildgiesserei Noack Leipzig sorgfältig restauriert und damit letztlich als ein mahnendes Zeugnis gegen Krieg und Gewalt für künftige Generationen bewahrt. Es steht stellvertretend für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges, die in der Blüte ihrer jungen Jahre einen sinnlosen Opfertod starben.
 
Alfred E. Otto Paul – 10. August 2017

Das Grabmal des Arztes Dr. Louis Kuhne (1835 – 1901)

Der 1835 in Lössen bei Delitzsch geborene Dr. Louis Kuhne ist heute zu Unrecht fast vergessen und beinahe wäre seine Grabstätte samt Grabmal beseitigt worden, weil man dieses kultur – und kunsthistorisch so bedeutende Grabmal bei der Anlegung der Liste geschützter Grabmäler übersehen hatte.

Dabei hatte Dr. med. Louis Kuhne als Naturheilkundler internationale Berühmtheit erlangt und sein in sechsundzwanzig Sprachen übersetztes Werk „ Die neue Heilwissenschaft“ erschien 1908 in der neunundneunzigsten Auflage.

Dank der verdienstvollen Arbeit unseres Mitgliedes Dipl.-Ing. Heinz-Joachim Halbach  erstrahlt das Grabmal nun wieder in seiner ursprünglichen Schönheit und besonders das im Jahre 1901 – dem Todesjahr Louis Kuhne´s – vom bedeutenden Leipziger Bildhauer Professor Adolf Lehnert geschaffene bronzene Bildnismedaillon ist nach einer unübertroffenen Restaurierung durch Heinz-Joachim Halbach nun wieder öffentlich zu bewundern.

Halbach hat in den letzten Jahren zahlreiche Grabmäler, Plastiken und Skulpturen durch substanzerhaltene Maßnahmen für die Nachwelt gesichert und so dankt die Paul-Benndorf-Gesellschaft ihm auch an dieser Stelle dafür sehr herzlich.

Zugunsten unserer Gesellschaft hat Heinz-Jürgen Halbach bisher immer auf eine Vergütung seiner Arbeiten großzügig verzichtet.

Alfred E. Otto Paul – 27. Juli 2017

Das Krieger-Grabmal des Gefreiten Ludwig Maladinski

Foto: Heinz Joachim Halbach

Das in der XV. Abteilung des Südfriedhofes auf dem Erbbegräbnis No.24 der Familie des Kaufmanns Felix Maladinski befindliche Grabmal wurde aus schwarzschwedischem Granit in der Form eines Eisernen Kreuzes gefertigt und erinnert an den Einjährig Freiwilligen Gefreiten Ludwig Maladinski, der am 28. Juli 1915 im Alter von knapp 19 ½ Jahren an der Ostfront am Narew gefallen war.
Er gehörte zum 8. Infanterie-Regiment No.107, dem legendären Stammregiment der Leipziger.
Sein Leichnam ruht bis heute in fremder Erde – das an ihn erinnernde Grabmal hat man vermutlich erst nach Kriegsende in Zusammenhang mit dem Tod des hier beerdigten Kaufmanns Felix Maladinski, der wohl ein Onkel des Gefallenen war, im Herbst 1919 hier errichtet.

Verdienstvolle Mitglieder unserer Gesellschaft haben unter Leitung von Heinz Joachim Halbach das weitgehend im Gestrüpp versteckte Grabmal durch Entfernung des Wildwuchses nun wieder öffentlich erlebbar gemacht, es akribisch gereinigt und poliert und mit der gebotenen Behutsamkeit auch den Sockel aus Kunststein wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.
Wenngleich dieses Grabmal in der Form des Eisernen Kreuzes keine individuelle Grabmalschöpfung darstellt, sondern letztlich ein massengefertigtes Kriegergrabmal ist, so zählt es aber heute zu den immer seltener werden Zeugnissen der Kriegergrabkultur und verdient allein schon deshalb, auch im Sinne der Friedensmahnung, unseren ganz besonderen Schutz.

Alfred E. Otto Paul – 17. Januar 2017

Bronzemedaillon am Findlingsgrabmal des Otto Eduard Kaiser

Otto Eduard Kaiser war der Sohn des am deutschen Reichsgerichts in Leipzig tätigen Rechtsanwalts Dr. jur. Joseph Kaiser. Ganz in der Tradition des Vaters, so sollte auch er die Rechte studieren – aber schließlich forderte der 1.Weltkrieg auch den jungen Otto Eduard Kaiser als Opfer; das junge Leben des schwerstverwundeten Vizewachtmeisters und Offiziersanwärters im 1. Bayerischen Ulanenregiment endete schließlich im April 1918 in einem Lazarett in Kiew, nur wenige Wochen vor dessen 20. Geburtstag. Nach der Überführung des toten Ulanen von Kiew nach Leipzig erfolgte am 08. Mai 1918 seine Beerdigung in einer neu erworbenen Grabstätte in der XV. Abteilung des Leipziger Südfriedhofes.

Der ziemlich bekannte Münchener Architekt und Städteplaner Prof. Otto Lasne, offenbar ein Onkel des gestorbenen Otto Eduard Kaiser, gestaltete das querovale Bronzemedaillon, welches dann vermutlich in einer Münchener Werkstatt gefertigt wurde.

Im Herbst 2016 wurde die völlig zugewachsene Grabstätte im Rahmen eines Arbeitseinsatzes der Paul-Benndorf-Gesellschaft wieder ans Tageslicht gebracht und unsere Mitglieder reinigten den gewaltigen Findling. Das bronzene Medaillon ist nun nach einer qualifizierten restauratorischen Behandlung durch unser verdienstvolles Mitglied Dipl.-Ing. Heinz-Joachim Halbach wieder in bestem Zustand und nun wieder in alter Schönheit öffentlich erlebbar, wofür wir ihm herzlichsten Dank schulden.

Die ausführliche Geschichte der Grabstätte Kaiser veröffentlicht Alfred E. Otto Paul demnächst im Band No.07 seiner Publikation „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“.

Tondo von Bildhauer Prof. Adolf Lehnert restauriert

Nachdem er sich vor einigen Jahren aus einem Grabmal gelöst hatte, lag dieser marmorne Tondo offenbar längere Zeit bedeckt von vergehendem Laub, moderndem Geäst und Erde völlig unbeachtet auf einem Scheingrab an der südlichen Spitze der XIV. Abteilung des Südfriedhofes.

Nach der Bergung dieses Kunstwerkes durch Alfred E. Otto Paul haben dessen Untersuchungen schließlich ergeben, dass der auf dem Tondo im Flachrelief Abgebildete der verstorbene Leipziger Bücherrevisor Willy Schneider ist, der am 03. September 1939 im Alter von 40 Jahren durch eine Embolie an den Folgen eines vorangegangenen Unfalls im mondänen schweizerischen Davos in Leipzig gestorben war. Am Tage seines Todes, der sogenannte „Polenfeldzug“ hatte gerade begonnen, überbrachte übrigens der Postbote den Einberufungsbefehl für den Reserveoffizier Willy Schneider.

Willy Schneider wurde am 07. September 1939 in der V. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofes beerdigt – nach der Zerstörung dieses kulturgeschichtlich bedeutendsten Leipziger Friedhofes verbrachte man auf Initiative der Witwe im Jahre 1971 den Grabstein zum Leipziger Südfriedhof und errichtete diesen auf der Grabstätte des mit der Witwe eng befreundeten Apothekers Junge.

Nachdem der geborgene Tondo lange Zeit an sicherem Ort verwahrt wurde, hat sich nun in jüngster Zeit unser verdienstvolles Mitglied Heinz-Joachim Halbach ans Werk gemacht, in akribischer Sorgfalt die ursprüngliche Schönheit dieses vom namhaften Leipziger Bildhauer Professor Adolf Lehnert (1862–1948) geschaffenen Kunstwerkes durch eine restauratorische Meisterleistung wieder herzustellen. Zuvor hat sich der diplomierte Ingenieur und Handwerksmeister Heinz-Joachim Halbach sehr intensiv mit allen Charakteristiken des Marmors in seinen unterschiedlichsten Ausbildungen je nach Lagerstätte auseinandergesetzt und seine Bearbeitung sorgfältig studiert. Die restauratorische Behandlung des hochempfindlichen und sensibel auf chemische Einflüsse reagierenden Marmors ist eine äußerst zeitaufwändige Prozedur und gestattet keinerlei Experimente.

Bemerkenswert ist, dass der in Sachen Natursteinbearbeitung als Autodidakt agierende Heinz-Joachim Halbach in seinen Arbeitsergebnissen vielfach an die besten Traditionen der Bildhauerei um 1900 anknüpft – waren doch so hervorragende Bildhauer wie Albrecht Leistner, Reinhold Carl u.a. letztlich auch Autodidakten, deren hinterlassene Werke aber zu den bedeutendsten Zeugnissen unserer Leipziger Sepulkralkultur zählen.

In jedem Falle haben wir Heinz-Joachim Halbach zu danken für seinen Enthusiasmus bei der Bewahrung der noch erhaltenen, aber höchst bedrohten Kunstschätze des Südfriedhofes.
Und so sind wir gespannt auf ein neuerliches ehrenamtliches Engagement des Unermüdlichen, durch welches demnächst vielleicht ein weiteres Werk wieder in alter Schönheit erstrahlt.

Alfred E. Otto Paul

Das bronzene Grabkreuz der Rosa Clara Erwig

Das prächtige Grabkreuz der verstorbenen Rosa Clara Erwig, die am Heiligabend 1935 in der XXIII. Abteilung des Südfriedhofes in der Wahlstelle No.358 beerdigt wurde, hat man im Jahre 1936 über ihrem Grabe aufgerichtet.
Nunmehr, nach 80 Jahren, wurde dieses vom Architekten Wilhelm Lossow entworfene und vermutlich vom Bildhauer Bruno Eyermann geschaffene Grabkreuz am Ort seiner Entstehung, in der Leipziger  Bronzebildgießerei Noack, im Auftrag der Paul-Benndorf-Gesellschaft restauriert.
Damit wurde der Nachwelt ein einmaliges Zeugnis der inzwischen stark verdrängten Grabkreuztradition auf dem Leipziger Südfriedhof erhalten.
Wir danken allen Mitgliedern und Freunden der Paul-Benndorf-Gesellschaft herzlichst für die großzügige finanzielle Unterstützung dieser Restaurierung.

Alfred E. Otto Paul – 31.08.2016

Restaurierung der Grabplastik „Dorst“

Der Tod des Heinz Dorst, dessen Leben in der Blüte seiner Jugend im Juni 1929 im Landeskrankenhaus Rudolstadt endete, war der traurige Anlass für die Schaffung dieser beeindruckenden, überlebensgroßen Grabplastik durch den Leipziger Bildhauer Walter Zschorsch. Unverkennbar im Duktus dieser Arbeit ist der Einfluss Max Klingers – war doch der Bildhauer ab 1916 bis zum Tode Klingers in dessen Atelier ein geschätzter Mitarbeiter des großen Meisters.
Gegossen wurde diese Plastik, dessen Modell Walter Zschorsch vermutlich in Chicago schuf, im Jahre 1930 in der Giesshütte des Traugott Noack in Leipzig.

Nach 86 Jahren wurde die Plastik im Auftrag der Paul-Benndorf-Gesellschaft am Ort ihrer einstigen Entstehung, in der Bronzebildgiesserei Noack Leipzig, erstmals restauriert und dürfte nun für viele Jahrzehnte an ihrem angestammten Platz von den künftigen Besuchern des Südfriedhofes zu bewundern sein.

Foto: H.-J. Halbach

Abschluss der Erneuerung des Grabmales Ahlswede

 

Pünktlich am 80. Todestag des einstigen Persischen Generalkonsuls Hermann Ahlswede erfolgte im Beisein des aus Kalifornien angereisten Urenkels Alexander Leuthold am 19.September 2015 die Wiedereinweihung der neu hergerichteten Grabstätte samt des nunmehr vollständig fertiggestellten Grabmales.
Nachdem im Jahre 2014 die über viele Jahre verschollene Grabplastik restauriert wurde, konnte die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. nunmehr auch die Erneuerung des zerstörten Postamentes aus Jura-Kalkstein realisieren. Möglich wurde dies wiederum durch eine erneute maßgebliche finanzielle Beteiligung des Ahlswede-Enkels Hermann Peter Leuthold, bewilligter Fördermittel des Freistaates Sachsen und letztlich durch die Bereitstellung ebenso erheblicher finanzieller Mittel unserer Gesellschaft, der großzügige Mitgliederspenden für dieses Projekt zugeflossen sind.

Unverzichtbar ist der Dank an den Ahlswede-Enkel, ohne dessen persönliches Engagement eine Rückkehr der Pieta nicht denkbar gewesen wäre und so findet sich in den Stein gemeißelt die Inschrift:

"Thanks to grandson Hermann Peter Leuthold Sept. 2015"

 

Erneuerung der Grabstätte des Geologen Geheimer Bergrat Prof. Dr. Franz Kossmat

Mea culpa, mea maxima culpa – meine Schuld, meine große Schuld.

Dieses Eingeständnis müssten sich all jene Leute machen, die im Rahmen ihrer Dienstpflichten wissentlich geduldet haben, daß die Grabstätte des Geheimen Bergrates Prof. Dr. Franz Kossmat (1871-1938) auf dem Südfriedhofvor nicht allzu langer Zeit dem Erdboden gleich gemacht wurde. Sein unvergänglicher granitener Grabstein wurde bewusst zertrümmert – dies gleicht einer damnatiomemoriae, einer bewussten Auslöschung seines Andenkens.
Eine solche kulturelle Barbarei hat es 1971 schon einmal gegeben, als man auch das Grab des bedeutenden Geheimen Bergrates Prof. Hermann Credner (1841-1913) auf dem Neuen Johannisfriedhof zerstörte.
Damals war es das Zerstörungswerk der kommunistischen Machthaber – heute ist es das Werk gewissenloser Karrieristen, denen Zivilcourage und kulturelle Verantwortung offenbar fremd sind. Franz Kossmat, der 1913 als Nachfolger des Geheimen Bergrates Hermann Credner an die Universität Leipzig berufen wurde, der als Direktor des Geologisch – Paläontologischen Instituts sowie als Direktor des Sächsischen Geologischen Landesamtes äußerst verdienstvoll gewirkt hat und dessen wissenschaftliches Lebenswerk unvergänglich sein wird, der Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, der Preußischen Akademie der Wissenschaften und auch der Österreichischen Akademie der Wissenschaften war – welch armseliger Mensch hat die Kühnheit besessen, den Stab über Kossmat´s Grab zu brechen?
Mit der Zerstörung des Kossmat – Grabes ist eine kulturelle Schande über uns gekommen und wir können nur mahnen: Wehret den Anfängen!
Und wir empfehlen jenen Entscheidungsträgern im Bereich unserer universitären Einrichtungen, künftig mehr Sensibilität zu beweisen, wenn es um den Erhalt der Gräber in den beiden Universitätsabteilungen des Südfriedhofes geht.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. hat nunmehr in Abstimmung mit der Universität Leipzig die Grabstätte des Geologen Franz Kossmut in ihre Obhut genommen und aus eigenen finanziellen Mitteln am 14. Juli 2015 einen neuen Grabstein in Form einer Stele aus RochlitzerPorhyr errichtet. Gleichermaßen haben wir die gärtnerische Schmückung des Kossmat-Grabes auf den Weg gebracht und so konnten wir am 22. August 2015, dem 144. Geburtstag von Franz Kossmat, sein wiedererstandenes Grab feierlich einzuweihen.

Unser ausdrücklicher Dank gilt den zahlreichen sächsischen Geologen, die sich als Wissenschaftler auch als dankbare Enkel von Franz Kossmat verstehen und die Initiative zur Erneuerung des Grabes maßgeblich unterstützten.

Alfred E. Otto Paul – 16. September 2015

Restaurierung des Bildnismedaillons der Sängerin Elisabeth Schmidt

Für die im Jahre 1920 gestorbene Elisabeth Schmidt, Ehefrau des Bäckerehrenmeisters Friedrich Albert Schmidt, schuf der bedeutende Leipziger Bildhauer und Medailleur Bruno Eyermann sehr wahrscheinlich noch im gleichen Jahre ein Bildnismedaillon als Zierde für den Grabstein der Dahingegangenen.
Auftraggeber dieser bildhauerischen Arbeit war vermutlich die „Chorgemeinschaft 1878 des Leipziger Bäckerhandwerks“, worauf auch die Umschrift „Das Deutsche Bäckerhandwerk seiner unvergesslichen Sängerin“ verweist.

Das hochovale Bildnismedaillon in den Abmessungen 60 cm x 47 cm wurde seinerzeit in der Leipziger Bronzebildgiesserei Noack als bronzenes Bildwerk gegossen und schließlich auf einem hochrechteckigen, 183 cm hohen und  leicht konisch ausgebildeten granitenen Grabstein mit gespitzter Oberfläche aufgebracht.  

Nachdem die Paul-Benndorf-Gesellschaft im Rahmen ihrer regelmäßigen Arbeitseinsätze in jüngster Zeit dieses Grabmal mit seinem von Eyermann geschaffenen Bildnismedaillon durch Entfernung von massivem pflanzlichen Wildwuchs nunmehr wieder öffentlich erlebbar gemacht hat, übernahm die Paul-Benndorf-Gesellschaft die Patenschaft über diese kulturgeschichtlich bedeutende Grabstätte, die sich übrigens in einem der schönsten Areale des Südfriedhofes befindet – am Teich im Urnenhain, in der Nähe des Kolumbariums.

Nunmehr wurde dieses Werk von Bruno Eyermann, welches zu seinen frühesten Grabmalschöpfungen zählt, durch eine restauratorische Behandlung in der Leipziger  Bronzebildgiesserei für die Nachwelt auf lange Zeit bewahrt und damit auch das sepulkrale Werkschaffen des Künstlers nachhaltig öffentlich gewürdigt.

Alfred E. Otto Paul – Oktober 2014

Restaurierung des bronzenen Bildnismedaillons Gerhard Schmacht

Der Leipziger Ingenieur Gerhard Schmacht (1887–1915) musste als Soldat in den I. Weltkrieg ziehen – er fiel bereits am 15. Juli 1915 auf russischem Boden nahe der Stadt Przasnysz und wurde dort in fremder Erde begraben.
Dessen wohlhabende Vater Wilhelm Schmacht, Inhaber einer Wollfirma in Leipzig, erwarb nach dem Kriegstod seines Sohnes die Wahlstelle No.91 in der XVI. Abteilung des Südfriedhofes und ließ vom Leipziger Bildhauer Prof. Felix Pfeifer ein 2,70 m hohes Findlingsgrabmal über einem Kenotaph errichten, welches geziert ist mit einem runden bronzenen Bildnismedaillon mit dem im Halbrelief dargestellten Antlitz des gefallenen Gerhard Schmacht.
Eine Inschrift „Felix Pfeifer fec. 1916“ belegt die hervorragende künstlerische Autorenschaft dieses Unikates.

Da dieses Grabmal zu den wenigen noch erhaltenen sepulkralen Werkschöpfungen des Leipziger Bildhauers Prof. Felix Pfeifer zählt, ist dessen Erhalt von ganz besonderer Bedeutung und so wurde dieses Bildnismedaillon im Auftrag der Paul-Benndorf-Gesellschaft  durch die Leipziger Bronzebildgiesserei Noack im Oktober 2014 restauriert.

Diese Restaurierung ist gleichsam eine Ehrung für den bedeutenden Bildhauer Prof. Felix Pfeifer, dessen Todestag sich am 06. März 2015 zum siebzigsten Male jährt.

Alfred E. Otto Paul – Oktober 2014

Teilrestaurierung des Grabmals des persischen Generalkonsuls Hermann Ahlswede

Nach dem plötzlichen Herztod des persischen Generalkonsuls Hermann Ahlswede am 19. September 1935 erfolgte auf der von ihm noch zu Lebzeiten im Februar 1918 erworbenen Grabstätte in der XI. Abteilung des Südfriedhofes im Oktober 1935 die Errichtung einer Urnengruft, in der die Beisetzung der Asche des Generalkonsuls erfolgte.

Im Mai 1936 fand im Auftrag der Witwe Wilhelmine Ahlswede die Errichtung des vom Leipziger Bildhauer Max Alf Brumme geschaffenen Grabmales statt.
Und viele Jahre später, als längst auch die Witwe und eine Tochter hier ihr Grab gefunden hatten, wurde im Juni 1997 die Grabplastik widerrechtlich aus der Stadt verbracht und galt seither für den Südfriedhof als verloren.
Nach 16 Jahren aber kehrte diese so eindrucksvolle Grabplastik durch die Initiative des Ahlswede-Enkels Hermann Peter Leuthold (*1929) mit Unterstützung von Alfred E. Otto Paul wieder nach Leipzig zurück und wurde nunmehr im Auftrag der Paul-Benndorf-Gesellschaft in der Bronzegiesserei Noack in Leipzig vorbildlich restauriert.
Diese mit erheblichen finanziellen Kosten verbundene Restaurierung wurde durch Spenden von Privatpersonen möglich, darunter auch des Ahlswede-Enkels Hermann Peter Leuthold, sowie durch Fördermittel des Freistaates Sachsen. 

Nunmehr gilt es, die dringend notwendige Erneuerung des Kalksteinsockels, auf den Weg zu bringen, um sehr bald wieder das Kunstwerk in seiner Gesamtheit über dem Grabe errichten zu können.

Bitte unterstützen auch Sie dieses wichtige Projekt mit einer Spende an die gemeinnützige Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. – 

Deutsche Bank Leipzig
Konto 1 444 66 000
BLZ     860 700 24.

Die Bilder zeigen den ursprünglichen Zustand und den heutigen mit restaurierter Pieta und restaurierungsbedürftigem Sockel.

Heinicke – Grabplastik des Bildhauers Prof. Heinrich Wadere

Mit der behutsamen restauratorischen Behandlung dieser meisterhaften, vom bedeutenden Bildhauer Prof. Heinrich Wadere um 1915 geschaffenen Grabplastik endet ein großes, erfolgreiches Jahr 2013 der Paul-Benndorf-Gesellschaft.
Vieles ist erreicht worden auf den Feldern Forschung, Restaurierung und Pflege bedeutender Grabstätten und alle Weichen sind schon gestellt, daß sich diese gute Bilanz auch im Jahre 2014 fortsetzen kann.

Beim Anblick dieser wunderschönen bronzenen Plastik wollen wir uns hier weitere, ausschweifende Erläuterungen sparen, haben wir doch schließlich bereits vielfach zu diesem Spitzenwerk von Prof. Heinrich Wadere publiziert, die sich nun wieder in ihrer unvergänglichen Schönheit am angestammten Platz auf dem Südfriedhof in der XII. Abteilung findet. 

Nicht versäumen wollen wir, unserem Mitglied Bert Noack als Inhaber der traditionsreichen Leipziger Bronzebildgiesserei Noack herzlichst zu danken für die zahlreichen qualitätsvollen Restaurierungsarbeiten auch in diesem Jahre.
Mit der nächstjährig geplanten Restaurierung der im Jahre 1935 vom Leipziger Bildhauer Max Alf Brumme als Grabesplastik für den Generalkonsul Hermann Ahlswede geschaffenen bronzenen Pieta soll sich das verdienstvolle Engagement der Mitglieder und Freunde unserer Gesellschaft erneut beweisen.

Alfred E. Otto Paul – im Dezember 2013

Das Grabmal der Leutzscher Fabrikantenfamilie Gustav Kleim (1864 – 1927)

Am Fuße des Völkerschlachtdenkmales, in der XVI. Abteilung des Südfriedhofes, befindet sich auf der Wahlstelle No.88 das granitene Grabmal der Familie des Leutzscher Fabrikanten Ingenieur Gustav Kleim, der Inhaber einer Fabrik für automatische Bogenanlegeapparate in Leutzsch war und wohlverdient in diesem vornehmen Leipziger Vorort in seiner Villa in der Auenstraße 4 auch recht gute irdische Tage erlebte.

Der Auftrag für die Schaffung dieses Meisterwerkes der Grabmalkunst erging im Jahre 1925 durch Gustav Kleim an den namhaften Leipziger Bildhauer Professor Felix Pfeifer (1871-1945) – es ist ein Gesamtkunstwerk des Bildhauers, d.h., das Grabmal und auch die bronzene Plastik sind jeweils ein Werk Pfeifers, wie die Signaturen an Grabmal und Plastik bezeugen.
Fertiggestellt war dieses Opus Magnum der Pfeifer´schen Grabmalkunst am 08. Mai 1926 – im Mai des darauffolgenden Jahres starb der Auftraggeber Gustav Kleim und wurde in einer bereits 1916 unmittelbar vor dem Grabmal errichteten Gruft beigesetzt.

Die bronzene Grabmalplastik stellt ein Unikat dar, das vermutlich 1925 in der bedeutenden Leipziger Bronzegiesserei Traugott Noack gegossen wurde. Man hat die Plastik vor einigen Jahren geborgen und in einem Depot eingelagert, weil die eisernen Verankerungen durch Korrosion sich vollständig zersetzt hatten und die Gefahr eines mühelosen Diebstahles gegeben war.
Dank der Bemühungen unserer Gesellschaft konnte die Plastik im Jahre 2013 durch die Bronzebildgiesserei Noack in Leipzig restauriert werden. Die Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten wurde durch die Bewilligung beantragter Fördermittel für Denkmalpflege und schließlich entscheidend durch die finanzielle Unterstützung des Herrn Prof. Dr. Stefan Schwan als einen Enkel des Fabrikanten Gustav Kleim möglich, der den absolut überwiegenden Teil der Kosten übernommen hatte.
Auch künftig solidarisiert sich der Tübinger Professor Stefan Schwan vorbildlich als förderndes Mitglied mit den Zielen der Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V., die nunmehr die Patenschaft über diese kunst - und auch kulturgeschichtlich bedeutende Grabstätte des Südfriedhofes übernommen hat.

Am Reformationstag des Jahres 2013 wurde im Rahmen einer kunsthistorischen Sonderführung durch Alfred E. Otto Paul dieses bemerkenswerte Werk der Leipziger Sepulkralkunst vielen Leipzigern erstmals wieder in seiner jetzigen Schönheit präsentiert und findet seitdem unzählige Fotografen, die sich mühen, den mystischen Zauber dieser Plastik abzulichten.
Im Frühjahr 2014 werden durch die Paul-Benndorf-Gesellschaft im Rahmen der monatlichen Arbeitseinsätze weiterführende Arbeiten an der Grabstätte Kleim durchgeführt – so werden sämtliche Fugen am Grabmal geschlossen, um künftig frostbedingte Schädigungen auszuschließen und zur Verschönerung wird die Grabstätte gärtnerisch neu gestaltet und dann auch entsprechend beständig gepflegt.

Und die Besucher des Friedhofes werden es uns danken.

Alfred E. Otto Paul – 16.XII.2013

Grabplastik des Bankdirektors Arthur Schindler

Nachdem am 23. April 2013 die so überaus anmutige Grabplastik für den Bankdirektor Arthur Schindler von dessen Grabstätte in der XVII. Abteilung des Leipziger Südfriedhofes zur umfassenden Restaurierung in die traditionsreiche Leipziger Bronzegießerei Noack verbracht wurde, steht sie nunmehr seit dem 28. Juni 2013 wieder ganz in ihrer ursprünglichen Schönheit an ihrem angestammten Platz.
Seit vielen Jahren zählt diese Plastik des Dresdner Bildhauers Richard Fabricius zu den beliebtesten Fotomotiven dieses schönen Friedhofes und ganz sicher werden dessen zahlreiche Besucher der Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig herzlich dankbar sein für diese Entscheidung, eben gerade diese Plastik durch eine Restaurierung in ihrer betörenden Schönheit der Nachwelt zu bewahren.
Schließlich ist die Liste der unbedingt zu restaurierenden Kunstwerke auf den Leipziger Friedhöfen – wie auch anderswo in unserem Land – unendlich lang.
Durch den Abschluss eines entsprechenden Patenschaftsvertrages ist mit dieser Grabstätte erneut eine Gesamtanlage in die Verantwortung der Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. gelangt, die sich künftig um deren umfassenden und würdigen Erhalt zuverlässig und beständig kümmern wird.

Das Grabmal des Fabrikanten Georg Wilhelm Max Woelker

Die auf dem Leipziger Südfriedhof in der II. Abteilung befindliche Wahlstelle No.13 wurde Ende 1909 vom Consul Georg Christian Wilhelm Woelker erworben, weil dessen Sohn, der Direktor der Leipziger Kammgarnspinnerei Georg Wilhelm Max Woelker im Alter von erst 37 Jahren am 30. November 1909 in der Chirurgischen Klinik des Dr. Goepel in der Leipziger Funkenburgstraße 3 im Rahmen einer Operation verstorben war.

Georg Wilhelm Max Woelker ist durch seinen frühen Tod in die Geschichte der Leipziger Feuerbestattung eingegangen.
Nachdem der Chefingenieur von Siemens, Richard Schneider, die von ihm geleiteten Arbeiten an der Feuerbestattungsanlage auf dem Leipziger Südfriedhof Anfang Dezember 1909 abgeschlossen hatte, sollte durch eine erste Probeeinäscherung deren Funktionsfähigkeit nachgewiesen werden.
Für diese erste Probeeinäscherung in der Geschichte des Leipziger Krematoriums diente dann der Leichnam des Georg Wilhelm Max Woelker – am 04. Dezember 1909 nachmittags um 1 Uhr begann diese erste Probeeinäscherung, die übrigens zur Zufriedenheit des Ingenieurs Richard Schneider verlief, weshalb man von einer weiteren Probeeinäscherung absehen konnte.
Das Grabmal wurde im Auftrag des Vaters etwa Anfang Oktober 1910 durch die Leipziger Bauunternehmung Adolf Nolte in Zusammenarbeit mit dem Steinmetz Fritz Enger errichtet.
Das portalartige bronzene Reliefbildnis wurde von einem Bildhauer gearbeitet, der sein Werk mit „E.Müller“ signiert hat – in der einschlägigen Fachliteratur finden sich zu diesem Künstler allerdings keine Einträge und es sind hier weiterführende Recherchen nötig.
Zweifelsfrei wird die Gussstätte dieses Kunstwerkes durch den links unten eingearbeiteten Gussstempel „Friedenau Berlin H. Noack“ bezeichnet – eine noch heute in vierter Generation existierende Bronzegießerei, deren Arbeit internationale Anerkennung gefunden hat.
Zur unübersehbaren christlichen Ikonografie dieses Werkes wird sich Alfred E. Otto Paul ausführlich in seinem gegenwärtig in Vorbereitung befindlichen Band 05 der Publikation „Die Kunst im Stillen“ äußern.

Nachdem auf Initiative von Alfred E. Otto Paul bereits vor Jahren, im April 1997, dieses seinerzeit erheblich geschädigte Relief äußerst sorgfältig restauriert wurde, erfolgte nunmehr in diesen Tagen des Monats Mai 2013 durch Alfred E. Otto Paul eine fachgerechte gründliche Reinigung des bronzenen Bildnisses einschließlich der am Denkmal befindlichen Namenstafeln und eine mehrfache, konservierende Oberflächenversiegelung mit reinem Bienenwachs.
Damit ist auf lange Zeit der nunmehrige Zustand des bronzenen Kunstwerkes gesichert und ein wichtiges Kulturzeugnis zur Geschichte der Feuerbestattung im Königreich Sachsen der Nachwelt bewahrt.

Das Grabmal des Opernsängers Otto Schelper (1844–1906)

„Mit dem am Morgen des 10. Januar 1906 erfolgten plötzlichen Hinscheiden Otto Schelpers verlor die Leipziger Oper den letzten Repräsentanten ihrer jüngsten Glanzperiode, die deutsche Bühne überhaupt einen ihrer bedeutendsten , eigenartigsten Künstler...“.

So beginnt im „Leipziger Kalender“ des Jahres 1907 auf Seite 253 ein umfänglicher Nachruf auf Otto Schelper als eine Ikone des Operngesanges, einen der bedeutendsten Wagner – Interpreten seiner Zeit.
Es war eine kurze, schwere Lungenentzündung, die seinem Leben im Alter von 61 Jahren und 9 Monaten ein rasches Ende machte.
Noch wenige Tage zuvor, am 02. und am 05. Januar, stand er bejubelt in Wagners „Ring des Nibelungen“ auf der Leipziger Bühne.

Sehr schnell gründet sich unter den zahlreichen Freunden und Verehrern eine Initiative, die den Leipziger Bildhauer Max Lange mit der Schaffung eines würdigen und angemessenen Grabmales für Otto Schelper beauftragen.
Im Jahr darauf, am Johannistage 1907, findet die feierliche Enthüllung des von Max Lange gänzlich aus Muschelkalkstein geschaffenen Grabmales statt.
Der Künstler hat in klassisch - antiker Tradition über gewaltigen, gekehlten Sockelschwellen eine Wand aus kräftigen Quadern errichtet, die ihren oberen Abschluss findet in einem ausgesprochen monumentalen, dreigeteiltem kehlenprofilierten Gesims, wodurch der Eindruck einer antiken Tempelfront entsteht. Diese tempelartige Wandarchitektur wird deutlich verstärkt durch eine wiederum typisch antike, scheintürartige konische Fläche, die geschmückt ist mit einem eindrucksvollen, trapezförmigen bronzenen Reliefbildnis des an diesem Ort ruhenden Otto Schelper.

Auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen“ Band 05

Im Jahre 1995 erfolgte auf Initiative von Alfred E. Otto Paul eine sorgfältige Restaurierung des vom Leipziger Bildhauer Max Lange geschaffenen und in der Leipziger Bronzegießerei Traugott Noack gegossenen bronzenen Schelper-Porträtreliefs, das sich seinerzeit in der von Efeu völlig überwucherten Grabmalwand befand.

Ob die in jüngster Zeit besorgte komplette Entfernung des Efeubewuchses durch unsere Gesellschaft eine kluge Entscheidung war, ist vielleicht fraglich. Das in der Folge dann aber weiterführend die beiden rückseitig einst gepflanzten Lebensbäume, nunmehr hundertjährig, gefällt wurden, weil sie die Standsicherheit der Grabmalwand gefährdet haben, erscheint in der Bewertung zumindest problematisch.
Die Absetzung des mittleren Gesimssegmentes und die bereits vor langer Zeit linksseitig entfernten und heute nicht mehr existenten Werkstücke prägen heute den fragmentarischen Charakter dieser Grabmalarchitektur. Auch die einst auf der Grabstätte befindlichen beschrifteten Grabtafeln aus poliertem schwarzschwedischen Granit sind erst vor wenigen Jahren „verschwunden“.

Trotz dieser in jüngster Zeit erfolgten massiven Eingriffe in die Situation des Denkmales hat Alfred E. Otto Paul in diesen Maitagen des Jahres 2013 das bronzene Porträtbildnis gründlich gereinigt und mit mehrmaliger Aufbringung von reinem Bienenwachs nunmehr für viele Jahre wieder die Schönheit des bronzenen Kunstwerkes gesichert.
Vielleicht finden sich irgendwann einmal Wagner-Verehrer und besinnen sich ihrer kulturgeschichtlichen Verpflichtung gegenüber dem großen Wagner-Interpreten Otto Schelper.

Rekonstruktion Grabmalanlage Prof. Adolf Lehnert

Die im Jahre 1909 nach einem Entwurf des namhaften Architekten Karl Poser vom Leipziger Bildhauer Prof. Adolf Lehnert geschaffene Grabmalanlage auf der Lehnert´schen Familiengrabstätte befand sich wegen jahrzehntelanger Vernachlässigung baulich in einem äußerst maroden Zustand. Insbesondere war durch massive Wurzeleinträge und andere schädigende Einflüsse wie Frosteindringungen das gesamte ziegelgemauerte Fundament der Grabstätteneinfriedung völlig instabil geworden.

Durch Vertrag vom 08.10.2009 mit der Stadt Leipzig als Eigentümer hat die Paul-Benndorf-Gesellschaft die Patenschaft über die Grabmalanlage übernommen und sich gleichzeitig verpflichtet zu deren dringlichst notwendiger Rekonstruktion, die nunmehr in ihren wesentlichen Teilen realisiert wurde.

Nach dem notwendigen kompletten Abbau der gesamten Einfriedung einschließlich der die Grabmalwand flankierenden Sitzbänke erfolgte der Abbruch sämtlicher instabiler Fundamentbereiche und der Einbau eines Betonfundamentes einschließlich Stahlbewehrung im Sinne eines Ringankers. Nach der gründlichen, substanzschonenden Reinigung sämtlicher Bauteile der Einfriedung, der Eingangsschwelle sowie der Sitzbänke erfolgte die Neuversetzung und Verfugung aller Werkstücke gemäß der ursprünglichen Bestandssituation.

Die auf einem intakten Fundament befindliche Grabmalwand wurde ebenso fachgerecht gereinigt und sämtliche schadhafte Mörtelfugen wurden geöffnet und unter Anwendung eines entsprechenden Natursteinmörtels erneuert. Der linksseitige Kämpferstein wurde komplett abgenommen und neu versetzt, die abgesenkten Decksteine über dem Reliefbildnis wurden gehoben und durch Erneuerung der Fugen lagestabilisiert.

Das im Zentrum der Grabmalwand befindliche große Reliefbildnis „Ankunft im Paradies“ wurde rückseitig durch Edelsteinanker dauerhaft gegen Vertikalverschiebung gesichert und verfugt. Mittels mehrfach durchgeführtem Mikrostrahlverfahren unter Verwendung von geeigneten Spezialreinigern erfolgte die Reinigung des Reliefs von Schmutzablagerungen und Verkrustungen.

Allerdings wurde der gewünschte optische Erfolg nicht erreicht und es bedarf hierzu noch eine weitere sachverständige Begutachtung und eine Schadstoffanalyse, um eine künftige Weiterbehandlung des Reliefs vornehmen zu können, ohne das die dringlichst zu bewahrenden Werkspuren des Künstlers Adolf Lehnert substanziell beschädigt werden.

Die Vorbereitungen für diese notwendige weiterführende restauratorische Behandlung des Reliefs sind bereits getroffen und sollen in absehbarer Zeit umgesetzt werden.

Anlässlich des bevorstehenden 150. Geburtstages von Adolf Lehnert am 20. Juli 2012 erfolgt nunmehr die gärtnerische Gestaltung der Begräbnisfläche vor dem Denkmal im Sinne der ursprünglichen historischen Situation, für deren künftige Pflege die Paul-Benndorf-Gesellschaft Sorge tragen wird.

Rekonstruktion Grabmal Dr. Ludwig Schwabe - Schiffsarzt der „Emden“

Das aus einer Findlingsgruppe bestehende Grabmal auf der Wahlstelle No. 76 in der VI. Abteilung des Leipziger Südfriedhofes ist dem Leipziger Arzt Dr. Ludwig Schwabe gewidmet, der als Schiffsarzt des kleinen Kreuzers „ Emden “ infolge kriegerischer Auseinandersetzungen gleich zu Beginn des I. Weltkrieges im Jahre 1914 auf den Kokosinseln den Tod fand.

Zur Erinnerung an den gefallenen Sohn, der sein Grab so fern der Heimat fand, ließ der Vater,  Sanitätsrat Dr. med. Karl Gustav Schwabe, von dem bedeutenden Leipziger Bildhauer Prof. Adolf Lehnert den gewaltigsten Stein der Findlingsgruppe bildkünstlerisch schmücken mit einem bronzenen Porträtmedaillon des Sohnes und einer ebenso aus Bronze gefertigten Kokospalme als einen Hinweis auf den Grabesort.

Wie nahezu sämtliche bronzenen Kunstwerke auf Leipziger Friedhöfen, denen oftmals nahezu einhundert Jahre lang ihre Pflege versagt blieb, bestand hier dringlicher Handlungsbedarf zur Restaurierung.
Erhebliche Schadschichtkrusten hatten sich insbesondere am Bildnismedaillon abgelagert.
Mittels Heißwasser – Hochdruckreinigung wurden sämtliche lose aufliegenden Schmutzschichten entfernt – die fest anhaftenden verkrusteten Schadflächen wurden in Verbindung von manueller Bearbeitung und Mikrostrahleinsatz entfernt und somit die Bronzeepidermis unter höchstmöglicher Erhaltung der originalen Substanz gesichert.
Abschließend erfolgte eine Nachreinigung der Bronzeoberflächen sowie eine teilweise Nachpatinierung.
Eine entsprechende Versiegelung mit geeignetem Schutzwachs sichert nun auf lange Zeit den Erhalt dieses interessanten Werkes Adolf Lehnerts zur Geschichte der kaiserlichen deutschen Marine.

Mehr Informationen zu diesem Grabmal in:
Alfred E. Otto Paul : „Die Kunst im Stillen“ Band 02 Seiten 34-37

Das Oberammergauer Grabkreuz der Familie Hesse

Richard Hesse gehörte zu den bedeutendsten Leipziger Dekorationsmalern, dessen Werkstatt an der inneren Schmückung sehr zahlreicher öffentlicher Gebäude der Stadt maßgeblich beteiligt war – so hatte er einst auch sämtliche Malereien in den Kapellen des Südfriedhofes einschließlich der Einäscherungshalle ausgeführt.

Hesse wurde durch seine Arbeit sehr wohlhabend und gehörte im Jahre 1912 bereits zu den Millionären des Königreiches Sachsen.
Er war ein passionierter Jäger und sein Wohlstand erlaubte ihm die Pacht eines Jagdreviers in den bayrischen Alpen und diese Verbundenheit zu Bayern hatte ihn 1922 bewogen, seine ein Jahr zuvor erworbene Familiengrabstätte auf dem Leipziger Südfriedhof, die Wahlstelle No. 173 in der X. Abteilung, mit Grabkreuzen eines Münchner Künstlers zu schmücken, die in einer Oberammergauer Werkstatt gefertigt wurden, darunter auch das mit Holzschindeln bedachte Hauptkreuz.
Dieses Hauptkreuz wurde im November 1922 an Ort und Stelle errichtet.
Richard Hesse selbst starb schließlich im Mai 1931 einen gnädigen Herztod bei einem Jagdausflug im österreichischen Bad Gastein, sein Leichnam wurde nach Leipzig überführt und in der Familiengrabstätte bestattet.
Ein kleiner Grabstein aus Rochlitzer Porphyr, geschmückt mit einem Hesse-Bildnismedaillon des namhaften Medailleurs Prof. Bruno Eyermann schmückt seitdem sein Grab.
Durch jahrzehntelange Vernachlässigung des Hauptkreuzes wurde es schließlich derart morbide, daß schon vor Jahren ein kräftiger Sturm es niederwarf und so lag es lange Zeit von Laub bedeckt, modernd auf der Grabstätte.
Es ist dem Mitglied der Paul-Benndorf-Gesellschaft Dirk Vater zu danken, der als Lehrer gemeinsam mit seinen Schülern unter Anleitung eines Tischlermeisters die Restaurierung des Grabkreuzes auf den Weg brachte – die für die Erneuerung der Bedachung notwendigen Schindeln aus Lerchenholz hat die Paul-Benndorf-Gesellschaft eigens in Oberammergau fertigen lassen.
So konnte im Juni 2011 das Kreuz wieder an seinem ursprünglichen Standort aufgerichtet werden, wenngleich wegen fehlender finanzieller Mittel der Anfang der neunziger Jahre gestohlene Christuskorpus noch nicht ergänzt werden konnte.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft hofft noch immer auf finanzielle Spenden, um diese fehlende Bildschnitzerarbeit beauftragen zu können und damit dem Hesse-Kreuz seine ursprüngliche Aura zurückgeben zu können.

Die Schöne

Diese erstklassige Plastik hat von Alfred E. Otto Paul bereits vor vielen Jahren den Namen „Die Schöne“ bekommen, in Ermangelung einer existierenden Benennung.

Sie erinnert in ihrem Duktus sehr an den bedeutenden Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, allerdings schreibt Paul diese schöne, 1930 entstandene Arbeit dem Leipziger Bildhauer Alfred Thiele zu.
Vor langer Zeit, etwa um 1975, hatte man die Plastik von ihrem ursprünglichen Grabesstandort entfernt und mit ihr eine anonyme Urnengemeinschaftsanlage auf dem Südfriedhof geschmückt und die Natur hatte sie seitdem üppig umwachsen, so das dieses große Werk der Bildhauerkunst öffentlich nicht mehr erlebbar gewesen ist.
Im Jahre 2011 hat durch die Initiative der Paul-Benndorf-Gesellschaft eine Privatperson die Patenschaft über dieses Kunstwerk des Art deco übernommen und das nötige Geld für die behutsame restauratorische Bearbeitung gespendet, die durch den Steinbildhauermeister Ralf Günther erfolgte.
Den neuen Sockel aus Rochlitzer Porphyr hat Alfred E. Otto Paul ausgewählt, der die Plastik auf ihrem neuen Standort in einer der schönsten Abteilungen des Südfriedhofes errichtet hat, zur Freude vieler Besucher.

Das Grabplastik der Alma Freifrau von Stoltzenberg

Als über diese im Jahre 1938 entstandene Grabplastik Alfred E. Otto Paul in seinem ersten Band „Die Kunst im Stillen“ berichtet hat, war mit ihrer baldigen Restaurierung nicht zu rechnen, denn „sie ist die Hüterin eines Geheimnisses und solange sie dieses Geheimnis bewahren muss, ist eine dringlichst notwendige Restaurierung nicht möglich“.

Es ist dem diplomatischen Geschick von Alfred E. Otto Paul zu danken, gemeinsam mit Nachfahren der Familie von Stoltzenberg die erheblichen, geheimnisvollen Hindernisse einer Restaurierung aus dem Weg zu räumen.
So befindet sich dank großmütiger Zustimmung von Tanja Freifrau von Stoltzenberg und Alexander Freiherr von Stoltzenberg diese meisterhafte Bronzeplastik des Leipziger Künstlers Max Schwimmer nunmehr im Eigentum einer Leipziger Familie, die mit erheblichem finanziellen Aufwand im Jahre 2010 ihre Restaurierung durchführen ließ und künftig den Erhalt dieses einmalig schönen Kunstwerkes sichern wird.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig hat zu diesem Projekt alle notwendige Unterstützung gegeben – ohne sie wäre die Restaurierung nicht möglich geworden.
Alfred E. Otto Paul hat sich bereits seit 1995 um die Restaurierung dieser Plastik bemüht und dieses Ziel über die vielen Jahre, trotz unüberwindbar scheinender Probleme, niemals aufgegeben.

Fotos: Bernd H. Reimer

Die Grabstätte der Eheleute Möller

Nach dem Tode des wohlhabenden Kaufmanns Ernst Daniel Max Möller wurde sein Sarg in Ermangelung einer vorhandenen Grabstätte wie damals recht oft praktiziert in einer sechs Meter tiefen Arkadengruft der Kapellenanlage am 12. Juni 1916 vorübergehend beigesetzt.
Diese, die Kapellenanlage völlig umschließenden Arkadengrüfte sollten nach oberitalienischem Vorbild den großen Leipziger Familien als Grablege dienen – allerdings bevorzugten diese Familien wiederum die Wahl ihrer Grabstätte inmitten der entstehenden prächtigen Parkanlage des Südfriedhofes und so dienten über lange Jahre diese Arkadengrüfte nur der zeitweiligen Beisetzung der Toten, bis eine gewünschte Grabstätte durch die Angehörigen erworben war und entsprechende Baulichkeiten errichtet worden sind.

Offenbar hat sich die Witwe Clara Möller einige Wochen Zeit gelassen mit der Auswahl der künftigen Familiengrabstätte – erst am 07.August 1916 erwarb sie für 1300 Goldmark das hundertjährige Nutzungsrecht am Erbbegräbnis No.19 in der XV. Abteilung des Südfriedhofes und ließ durch den Maurermeister Gustav Ziesmer hier eine Gruft errichten.
Nach der Fertigstellung dieser Gruft wurde der Sarg mit dem Leichnam ihres Mannes am 14. Oktober 1916 hierher überführt.

Mit der Errichtung des Grabmales aus poliertem roten Meißner Granit beauftragte sie die renommierte Bildhauerwerkstatt Christian Göbel & Co. in Dresden – Tolkewitz, ein führendes Mitglied der Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst, die sich verdienstvoll einer neuen Formensprache in der Grabmalkunst verpflichtet fühlte.
Dieser Kunstauffassung aber wollte sich aus angeblich ästhetischen Gründen das zuständige Hochbauamt der Stadt Leipzig nicht anschließen und lehnte kurzerhand die von der Fa. Göbel beantragte Grabmalerrichtung ab – endlich erzielte man nach wochenlangen Disputen eine Einigung und genehmigte schließlich am 17. April 1918 einen geänderten Entwurf.
Die Fertigstellung des Grabmales ist für den 10. Mai 1918 bezeugt, wenngleich es um das Relief mit der Darstellung der nackten römischen Parzen noch einigen Streit gab.
Vorübergehend diente ein banales, getöntes Gipsrelief hier als Bildschmuck, bis der Streit beigelegt und das vorzügliche bronzene Werk des Bildhauers Reinhold Kuntze hier Aufnahme fand.   

Die Witwe Clara Möller starb 1929 und wurde in der Gruft beigesetzt.
Die Akte zu dieser Grabstätte endet im Jahre 1948, offenbar gingen wegen der politischen Situation die Erben der Eheleute Möller wie so oft in den Westen, worunter die notwendige Unterhaltung des monumentalen Grabmales in den nachfolgenden Jahrzehnten sehr gelitten hatte.
Bereits 1995 wurde durch das Friedhofsamt wegen erheblicher Gefahren die Grabstätte abgesperrt, denn der Frost vieler Winter ist immer stärker in die Fugen der Grabmalwand eingedrungen und hat die einzelnen, zentnerschweren Bauteile verschoben.
Im Oktober 2008 wurde die völlig verwilderte Grabstätte durch Mitglieder der Paul-Benndorf-Gesellschaft vom Pflanzenbewuchs befreit und bereits im Februar 2009 konnte mit der Rekonstruktion des Grabmales begonnen werden.
Im Rahmen der Schadensfeststellung erfolgte durch Alfred E. Otto Paul die bauliche Untersuchung der Grabkammer.
Das Grabmal wurde durch die Steinmetzfirma Sven Reigber komplett abgebaut und neu errichtet, zuvor war das vorhandene Ziegelfundament durch Alfred E. Otto Paul entfernt und von ihm durch ein Stahlbetonfundament ersetzt worden.

Die Restaurierung des bronzenen Reliefs mit den römischen Parzen lag in der erfahrenen Hand des Bronzebildgießermeisters Bert Noack in Leipzig.
Seit Mai 2009 ist dieses hervorragende Zeugnis der Grabmalkunst auf dem Südfriedhof wieder in seiner ursprünglichen Schönheit zu bewundern.

Alfred E. Otto Paul
Fotos: Bernd H. Reimer

Restaurierung Grabmaplastik Grimpe September 2009

1838 erwirbt der aus Thüringen stammende Gastwirt Friedrich Pietzsch in der Leipziger Burgstraße ein seit dem 15.Jahrhundert bestehendes Gasthaus und benannte dieses mit Einverständnis des Leipziger Rates nunmehr „Thüringer Hof“.

Im Jahre 1858 erwirbt Johann August Grimpe den „ Thüringer Hof “ und begründet durch eine Rückbesinnung auf die jahrhundertealte Tradition den späteren weltweiten Ruhm dieses Gasthauses. 1877 übernimmt der Sohn Georg Grimpe durch Erbgang den „Thüringer Hof “ und errichtet unter Einbeziehung benachbarter Grundstücke und umfangreicher baulicher Maßnahmen einen neuen „Thüringer Hof “, der mit seinen zahlreichen Sälen und Zimmern nunmehr 1.000 Gäste bewirten kann . Traditionsbewusst lässt Georg Grimpe alle Räumlichkeiten künstlerisch umfassend und prächtig ausgestalten und dieses riesige Gasthaus  bekommt einen wahrhaft volkstümlichen Charakter. Georg Grimpes Mutter wird wegen ihrer ausgeprägten sozialen Haltung als „ Mutter Grimpe “ zu einem Leipziger Original. Sie errichtet eine tägliche  Armenspeisung für die Ärmsten der Stadt und beköstigt in den Wintermonaten täglich etwa 600 Menschen. Nach ihrem Tode wird ihr im Gasthaus ein Denkmal gesetzt.

Georg Grimpe führt die von seiner Mutter begründete Armenspeisung fort und auch er erlangt höchstes Ansehen bei allen Volksschichten.

 Als Georg Grimpe im Jahre 1927 stirbt, wird er in der III. Abteilung des berühmten Neuen Johannisfriedhofes unter großer Anteilnahme vieler Leipziger  beerdigt – schon sein Vater hatte hier im Jahre 1860 ein bedeutendes Erbbegräbnis erworben und als Grablege auch der nachfolgenden Generationen angelegt.  

Der Leipziger Bildhauer Prof. Adolf Lehnert, von 1896 bis 1924 Leiter der Bildhauerklasse an der Kunstakademie in Leipzig, war ein enger Freund Georg Grimpes und hatte maßgeblichen Anteil an der künstlerischen Ausgestaltung des „Thüringer Hofes “. Adolf Lehnert schuf nach dem Tode seines Freundes Georg Grimpe diese bronzene Grabmalbüste, die im Jahre 1928 über dem Grabe Georg Grimpes  Aufstellung fand.

Während der barbarischen Zerstörung des Neuen Johannisfriedhofes, dieses großen Begräbnisplatzes des Leipziger Bildungsbürgertums, um 1970 wurde diese Grabmalstele mit der Büste Georg Grimpes von Nachfahren der Familie gerettet und fand nun Aufstellung auf einem jüngeren Begräbnisplatz der Familie Grimpe im Urnenhain des Leipziger Südfriedhofes.

Im Jahre 1996 wurde die Grabmalbüste Georg Grimpes auf Initiative von Alfred E.Otto Paul in der Leipziger Bronzegießerei Noack umfassend restauriert und auf der Europäischen Denkmalmesse 1996 in Leipzig ausgestellt als ein Beispiel für die notwendige Erhaltung der sepulkralen Kunstwerke unserer Friedhöfe.

Jetzt - nach 13 Jahren - wurde die Grabmalbüste Georg Grimpes durch Alfred E.Otto Paul gründlichst gereinigt und durch Aufbringung mehrerer spezieller Wachsschichten für die nächsten Jahre konserviert und erstrahlt jetzt wieder in ursprünglicher Schönheit.

Die Fotos zeigen Grimpe vor der Restaurierung, dann den Zustand nach der ersten Restaurierung 1996 und schließlich die Konservierungsarbeiten mit Waschen, Trocknen, Wachsen in der ersten Septemberwoche diesen Jahres. Während der Trocknungszeiten zeigte Paul dem Fotografen etliche bedrohte Grabmale, die demnächst in der Rubrik bedrohte Kunstwerke näher vorgestellt werden.

Das Grabmal des Historienmalers Prof. Anton Dietrich

Der Zufall und die beharrliche Suche bescherten Alfred E.Otto Paul 1995 die Entdeckung des Grabmales von Anton Dietrich in der IV. Abteilung des Leipziger Südfriedhofes - völlig umwachsen von dichtestem Gesträuch.

Anton Dietrich war einer der bedeutendsten deutschen Historienmaler in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Im Jahre 1833 in Meißen geboren, gelangte er bereits als 14-Jähriger in die heiligen Hallen der Dresdner Kunstakademie und erregte sehr bald die Aufmerksamkeit bedeutender Lehrer wie der große Bildhauer Hähnel.

Er wird Schüler Schnorrs von Carolsfeld und Karl von Binzer führt ihn in die große Schule der Fresken- und Temperamalerei ein.

Sein Dresdner Studium schließt er mit einem vielbeachteten Werk ab. Der gezeichnete Karton „ Rudolf von Habsburg an der Leiche Ottokars “ sichert dem jungen Künstler das große Reisestipendium. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Düsseldorf besucht Anton Dietrich durch die Möglichkeiten des Stipendiums nun die wichtigsten Kunststätten Italiens und findet hier seine vollendete Ausprägung als Künstler.

Über München kehrt er zurück nach Dresden und schafft nun in den folgenden drei Jahrzehnten eine Vielzahl bedeutendster Monumentalgemälde. Beispielsweise die acht Bilder im Dresdner Kreuzgymnasium, im Kirchsaal und in der Kapelle der Meißner Albrechtsburg, an der Fassade des Schaupielhauses und des Finanzministeriums in Dresden, Altarbilder u.v.a. mehr.

Eine schlechte Kritik zu seinem 1894 ausgestellten Gemälde „Kommet her zu mir alle ....“ verärgerte Anton Dietrich so sehr, dass er Dresden verließ und eine Professur an der Leipziger Kunstakademie annahm und seine letzten Lebens– und Schaffensjahre in Leipzig verbrachte. Am 03. August 1904 endete das Leben dieses großen, bis heute unvergessenen Künstlers in Leipzig. Seinen Grabstein ziert ein erstklassiges Bildnismedaillon von der Hand eines der besten Leipziger Bildhauer. Prof. Werner Stein, ein Kollege Dietrichs an der Leipziger Akademie, schuf dieses bronzene Bildnis Anton Dietrichs.

Werner Stein war auch der Schöpfer des Denkmales für Felix Mendelssohn-Bartholdy vor dem Leipziger Gewandhaus und auch des berühmten Mägdebrunnens am Roßplatz.

Alfred E.Otto Paul ließ dieses kunstvolle Bildnismedaillon 1995 gleich nach der Auffindung des Grabmales restaurieren. Jetzt, im August 2009, hat er es nach 14 Jahren gründlich gereinigt und nach Aufbringung mehrerer spezieller Wachsschichten erstrahlt es wieder in seiner Schönheit wie vor über hundert Jahren.

Grabmalstele des Julius Klinkhardt

Der bedeutende Leipziger Verlagsbuchhändler Friedrich Julius Klinkhardt (1810 – 1881) wurde nach seinem Tode auf dem Neuen Johannisfriedhof bestattet. Nach der Säkularisierung und der anschließenden vollständigen Zerstörung dieses bedeutenden Friedhofes des Leipziger Bildungsbürgertums gelang es nur wenigen Familien, wenigstens einen Teil der ursprünglichen Grabmalanlage durch Verbringung an einen anderen Ort für die Nachwelt zu bewahren. So gelangte diese Grabmalstele auf eine Grabstätte des Südfriedhofes, die ein Enkel Klinkhardts schon im Jahre 1912 auf einhundert Jahre erworben hatte.
Auf Initiative von Alfred E.Otto Paul wurde diese 1882  vom Leipziger Bildhauer Prof. Werner Stein geschaffene Kunstwerk im Jahre 1995 restauriert und  im August 2009 versah Alfred E.Otto Paul die Plastik nach einer gründlichen Reinigung mit speziellen Schutzschichten aus Spezialwachs, sodaß wir Julius Klinkhardt nun in den nächsten 10 Jahren ganz nah kommen und in die Augen schauen können.

Grabmal Rudolf Riemer

Im Jahre 1913 starb erst zwanzigjährig der Sohn des Dr. Riemer und der Vater beauftragt den bedeutendsten Bildhauer des Leipziger Jugendstils,  Josef Magr (1861 – 1924 ) mit der Schaffung eines Grabmales, dessen künstlerischer Höhepunkt dieses bronzene Flachrelief ist. Es zeigt rechtsseitig den jungen Rudolf Riemer, der empfangen wird von diesem Magr`schen Todesboten, der ihn nun begleitet in das ewige, unvergängliche Reich der Toten. Linksseitig sehen wir eine dreistufige Treppe, die ikonografisch die Lebensstufen symbolisiert und die ägyptische Sphinx als ein Symbol der Unvergänglichkeit schlechthin.
Das Grabmal wurde auf Initiative von Alfred E. Otto Paul 1995 restauriert und muß nun dringlichst konservatorisch bearbeitet werden – entsprechende Vorkehrungen sind von uns zwischenzeitlich getroffen und in wenigen Wochen erstrahlt es wieder in der vollen Schönheit, wie wir es hier auf diesem Bild erkennen können, dass 1995 nach der Restaurierung aufgenommen wurde.

 

 

 

 

Grabmal Dr. Bruno Schoenlank (1859 – 1901)

Die Restaurierung des Grabmals des ersten Chefredakteurs der Leipziger Volkszeitung, Dr. Bruno Schoenlank, beschlossen am 16.März 2009 die Geschäftsführer der Leipziger Verlags – und Druckereigesellschaft mbH & Co.KG , Bernd Radestock und Norbert Schmid gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig bei einem Besuch vor Ort auf dem Leipziger Südfriedhof.
Anlaß war der 150. Geburtstag  von Bruno Schoenlank .

So bezeugt die Leipziger Volkszeitung ihr ehrendes Andenken an diesen großen Pionier des deutschen Pressewesens und sichert den künftigen Erhalt seines kultur – und kunstgeschichtlich bedeutsamen Grabmales.

Die Restaurierung erfolgte inzwischen durch die Bronzebildgießerei Noack aus Leipzig.

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig bedankt sich bei LVZ und der Gießerei.

Grabmal Paul Benndorf

Pünktlich zum 150. Geburtstag von Paul Benndorf wurde das Grabmal seiner Familie restauriert. Die Mitglieder unserer Gesellschaft, Steinmetz- und Steinbildhauermeister Sven Reigber und Friedhofsgärtnermeister Steffen Schröder haben sehr gute Arbeit geleistet.

Grabmal Kahnt/Wirtz

Dieses sehr schöne Grabmal wurde im Auftrag des Oberbaurates Arthur Kahnt etwa 1932 als eine sehr solide Steinmetzarbeit aus rotem Meißner Granit gefertigt . Der Bruder von Arthur Kahnt war der berühmte Flieger Oswald Kahnt, der im Jahre 1910 bei Hans Grade den Pilotenschein No.31 erwarb. 1915 endete das Leben dieses großen Pioniers der Luftfahrt bei einem Testflug zur Erprobung eines neuen Flugzeuges.

Auf Vermittlung unserer Gesellschaft wurde das Grabmal  im Februar 2009 durch Übernahme einer Grabmalpatenschaft auf Veranlassung einer Privatperson durch den Steinmetz- und Bildhauermeister Sven Reigber restauriert. Das Grabmal wurde komplett demontiert, in die Werkstatt verbracht und nach liebevoller gründlicher Reinigung und teilweiser Überarbeitung auf einem neu hergestellten Betonfundament in der XVII. Abteilung des Südfriedhofes neu errichtet und ist nun in seiner ganzen Schönheit mit den flankierenden polierten Halbsäulen wieder öffentlich erlebbar.

Grabmal des Baumeisters Heinrich Bruno Oehlschlegel (1840 - 1899)

Architekt: Max Pommer (1847 - 1915)

Bildhauer: Josef Magr (1861 - 1924)

Restauriert: 1997 durch die Sektion Friedhofskunst des Neuen Leipziger Kunstvereins (Sektionsvorsitzender Alfred E. Otto Paul)

Die Fotos zeigen das restaurierte Bronzerelief kurz vor der Montage in die Wandstelle.

In der Rubrik Kunstwerk des Monats Juni 2009 sehen Sie die im 2.Quartal 2009 von der Bronzebildgießerei Noack gereinigte und frisch gewachste Bronze (die Arbeit ist eine Spende der Firma an die PBG) in aller Schönheit und im Detail fotografiert von Bernd H. Und Monika Becker.

Friedhof Leipzig-Südfriedhof

Grabmal das Malers Max Schwimmer

Restauriert 2008

Friedhof Leipzig-Lindenau

Der Leipziger Maler und Grafiker Professor Max Schwimmer gehört zu den unvergessenen Künstlern Leipzigs.
Als Illustrator bedeutender Werke Heinrich Heines, Goethes , Balzacs oder Tucholskys hat er internationale Anerkennung gefunden. Seine Werke der Malerei und Grafik sind noch immer bei Kunstsammlern sehr begehrt – eine einzige Plastik schuf Max Schwimmer gemeinsam mit seinem Freund, dem Leipziger Bildhauer Rudolf Oelzner. Es ist das Grabmal der Alma Freifrau von Stoltzenberg aus dem Jahre 1938 auf dem Leipziger Südfriedhof und zeigt die frühverstorbene Frau seines Freundes Wilhelm Freiherr von Stoltzenberg unterlebensgroß in Bronze gegossen. Dieses Werk von Max Schwimmer gehört zu den schönsten Grabmälern auf Leipzigs Friedhöfen.
Max Schwimmer war 1946 – 1951 Leiter der Abteilung Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und von 1951 bis zu seinem frühen Tode 1960 Leiter der Abteilung Grafik an der Kunstakademie in Dresden. Für sein künstlerisches Werk wurde Max Schwimmer mit dem Nationalpreis geehrt.
Sein außerordentlich umfangreicher Nachlaß befindet sich in der Stadtbibliothek Leipzig.