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Restitution der Grabstätte des Pianisten Prof. Fritz von Bose (1865 – 1945)

Originaler Grabstein der Familie Fritz von Bose, gefertigt 1924
Originaler Grabstein der Familie Fritz von Bose, gefertigt 1924 | Südfriedhof Leipzig, XVIII. Abt., Rabatte No.328 | Fotografie: Martin Günther, Leipzig

Durch äußerst unglückliche Umstände wurde im Oktober 2021 in der XVIII. Abteilung des Südfriedhofes das Rabattengrab No.328 - die Grabstätte der Familie Fritz von Bose - eingeebnet und der Grabstein entsorgt, er wurde physisch zerstört.

Nachdem der Verlust dieser kulturgeschichtlich so außerordentlich bedeutsamen Grabstätte bekannt wurde, bewirkte bereits im Januar 2022 der Vorstand der Paul-Benndorf-Gesellschaft die Sicherung der eingeebneten Grabstätte von Bose und übernahm mit Urkunde der Stadt Leipzig vom 01. August 2022 die dauerhafte Patenschaft über die Grabstätte.

Fritz von Bose entstammte einer uradligen sächsischen Familie, deren urkundliche Ersterwähnung bereits im 13. Jahrhundert nachweisbar ist. Seither hatte die Familie von Bose in vielen Jahrhunderten äußerst zahlreich mit Klerikern, Diplomaten, Generälen, Künstlern etc. internationale Spuren hinterlassen.

Der 1865 in Königstein geborene Fritz von Bose – eigentlich Carl Friedrich von Bose – hatte ab 1883 am Leipziger Konservatorium studiert, galt als
der Lieblingsschüler des berühmten Carl Reinecke. Ab 1888 begann Fritz
von Bose eine bemerkenswerte internationale Karriere als Konzertpianist
und Kammermusikbegleiter. Fritz von Bose galt als der „Leipziger Brahms“, er musizierte mit Clara Schumann, Joseph Joachim, Julius Klengel und vielen anderen Berühmtheiten der Musikgeschichte seiner Zeit. 1912 wurde er Professor und wirkte bis zu seiner altersbedingten Emeritierung im Jahre 1932 äußerst segensreich am Leipziger Konservatorium.

Im Grabe ruhen neben Fritz von Bose (1865 – 1945) und seiner Ehefrau Julia Auguste von Bose (1869 – 1959) auch deren beider Söhne Carl von Bose (1901-1923) und Dr. Heinrich von Bose (1899 – 1981).

Die Paul-Benndorf-Gesellschaft wird nunmehr die authentische Grabstätte der Familie von Bose gärtnerisch neu anlegen und künftig dauerhaft pflegen lassen. Ebenso wird ein historischer Grabstein, der hinsichtlich seines Materials aus schwarzschwedischem Granit und seiner Gestaltung dem zerstörten Originalstein sehr ähnelt, über dem restituierten Grabe der Familie Fritz von Bose neu errichtet mit einer entsprechend eingearbeiteten Inschrift.

Wir danken unseren Spendern herzlichst für ihre getätigte großzügige finanzielle Unterstützung.

Alfred E. Otto Paul – am  2. Adventssonntag 2022