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Die Grabskulptur der Marie Anna Kästner geb. Sieland -
marmornes Meisterwerk des Bildhauers Prof. Werner Stein

Grabskulptur der Marie Anna Kästner geb. Sieland – Südfriedhof Leipzig, Wandstelle No.46
Grabskulptur der Marie Anna Kästner geb. Sieland Südfriedhof Leipzig, Wandstelle No.46 | Bildhauer: Professor Werner Stein, Leipzig 1913 | Fotografie: Hanka Börner, Leipzig 2010

Marie Anna Kästner war die Witwe des Rudolf Kästner, der im Jahre 1899 als Inhaber die renommierte Leipziger Geldschrankfabrik übernommen hatte, die im Jahre 1846 vom Vater Carl Kästner gegründet wurde.

Nach dem Tod ihres Mannes Rudolf Kästner im Jahre 1912 beauftragte die Witwe Marie Anna Kästner den erstklassigen akademischen Bildhauer Professor Werner Stein mit der Schaffung einer figürlichen Skulptur aus Carrara-Marmor, die sich mitsamt ihrem mächtigen Sockel aus poliertem bläulichen Fichtelgebirgsgranit bis auf eine stattliche Höhe von 280 cm über dem Grabe von Rudolf Kästner erhebt.

Die leicht überlebensgroße, nahezu unbeschädigte Skulptur erleben wir noch heute in ihrer überwältigenden Schönheit. Sie erscheint sehr selbstbewusst in stolzer Trauerpose, angelehnt an den Stumpf einer kannelierten Säule. Dieser Säulenstumpf ist ikonographisch ein sehr traditionelles Bildsymbol des vergangenen Lebens, und die Trauernde schmückt diese Bruchstelle der Säule mit einem opulenten, aus Rosen geflochtenen Kranz in ihrer Rechten.

Die linke Hand presst sie an die Brust und verweist so auf den für sie so schmerzlichen Tod ihres Mannes – die Sockelinschrift „Meinem heißgeliebten Mann Rudolf Kästner“ unterstreicht sehr emotional diesen dramatischen Lebensverlust.

So soll diese in sehr faltenreichem Trauergewand Gekleidete mit größter Sicherheit auch die Witwe Marie Anna Kästner geb. Sieland idealisiert darstellen. Werner Stein zeigt hier die ganze Schönheit des Weibes – ihr Gesicht zeigt das griechische Profil als das Schönheitsideal schlechthin, ein Brustband des Gewandes betont deutlich die Schönheit der Brüste und trotz des Faltenreichtums des Gewandes erkennen wir den weiblichen Körper in idealer Ausformung.

Diese Skulptur können wir auch durchaus einordnen in die Gattung der erotischen Kunst. In der Plinthe erkennen wir die Autorenschaft dieses großen Leipziger Bildhauers – „Werner Stein fec. 1913“.

Dieses Meisterwerk der Grabmalkunst von Werner Stein, von dessen Hand auch das Leipziger Denkmal für Felix Mendelssohn-Bartholdy, der wunderschöne Mägdebrunnen am Roßplatz oder beispielsweise die Grabmäler des Großgrundbesitzers Wilhelm Adam Schmidt, des Historienmalers Prof. Anton Dietrich oder des Verlegers Julius Klinkhardt stammt, gilt es nun dringend vorbildhaft zu restaurieren.

Wir werden auch dieses äußerst anspruchsvolle Restaurierungsprojekt erneut mit unserem Herzblut auf den Weg bringen und so bitten wir herzlich um finanzielle Unterstützung.

Alfred E. Otto Paul


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Kennwort: Rudolf Kästner