Kunstwerke des Monats 2019
Das Hünengrab des Kaufmanns Richard Heinze (1869 – 1925)
Die noch heute besonders in Norddeutschland weit verbreiteten, sogenannten Hünengräber hatten auch den in Greifswald geborenen Caspar David Friedrich (1774-1840), den bedeutendsten Maler der deutschen Frühromantik, in seinem Werkschaffen immer wieder inspiriert. So entstanden zwischen 1802 und 1837 von seiner Hand zahlreiche Zeichnungen und Gemälde mit Darstellungen dieser urzeitlichen mystischen Großsteingräber, deren kulturgeschichtliche Bedeutung bis heute nicht restlos aufgearbeitet werden konnte. Eine Vielzahl solcher Großsteingräber hat sich bis in unsere Tage in unterschiedlichster Ausformung und Funktion erhalten. Die auf jenem Gebiet forschenden Wissenschaftler nennen diesen Typus des freistehenden Steingrabes Dolmen.
Caspar David Friedrichs etwa ab 1807 geschaffenes Gemälde „Hünengrab im Schnee“ dürfte den Leipziger Kaufmann Karl Julius Richard Heinze angeregt haben, dereinst im Falle seines Todes mit einem solch gewaltigen Dolmen seine Grabstätte zu überdecken.
Der 1869 im sächsischen Städtchen Königstein an der Elbe geborene Richard Heinze verbrachte seine Kindheit und Jugend inmitten des Elbsandsteingebirges, wodurch wohl auch seine Affinität zu den Großsteinblöcken erklärlich wäre. Während seiner Schuljahre in Pirna und der sich anschließenden kaufmännischen Ausbildung erfuhr er gemeinsam mit seiner Generation eine geistige Prägung durch den postulierten Geist des Germanenmythos in dem noch jungen deutschen Kaiserreich.
Das ab 1905 in der Dresdner Gemäldegalerie öffentlich erlebbare Gemälde „Hünengrab im Schnee“ dürfte Richard Heinze wohlbekannt gewesen sein, und letztlich sehen wir insbesondere in der nationalkonservativen Einstellung des politisch als Stadtverordneter in Leipzig sehr engagierten Richard Heinze den entscheidenden Beweggrund für die Wahl dieses Zeugnisses seiner altvaterländischen Gesinnung über den Tod hinaus.
Nur wenige Tage nachdem Richard Heinze im Januar 1925 erneut zum Vorsteher der Stadtverordneten gewählt worden war, ereilte ihn eine schwere Erkrankung, die innerhalb weniger Wochen sein Leben im Alter von 55 Jahren beendete. Er starb am Morgen des 21. Februar 1925 in einem Sanatorium im kleinen Harzkurort Braunlage.
Unter Orgel- und Violinspiel senkte sich am Ende der Trauerfeier der Sarg hinab in die Einäscherungshalle, wo um ¾ 2 Uhr die Feuerbestattung des Leichnams von Richard Heinze begann.
Während der gesamten Trauerfeier flog ein Flugzeug der Mitteldeutschen Aero-Lloyd Aktiengesellschaft, deren Aufsichtsratsmitglied, wie bereits erwähnt, Richard Heinze war, ehrende Trauerschleifen über den Südfriedhof.
Entsprechend einer Verfügung von Richard Heinze wurden gemäß germanischer Sitte die nicht kalzinierten Brandreste in eine Tonurne gefüllt und in der Grabstätte beigesetzt.
Dem Willen des Richard Heinze folgend, hat man keinerlei Beschriftungen in das Großsteingrab eingearbeitet, um die klassische Authentizität des Dolmen nicht abzuschwächen.
Vorab auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“
Band No.07 (Text urheberrechtlich geschützt)
Das Grabmal der Hiltrud Zülzer (1889-1923)
Hiltrud Zülzer wurde im Oktober 1889* als Tochter des Seminaroberlehrers Robert Posern in Grimma geboren. Sie heiratete Dr. Max Dan Zülzer, einen am Amts- und Landgericht Leipzig tätigen jüdischen Rechtsanwalt und Notar. In der glücklichen Ehe wurden 1916 der Sohn Hans und 1921 die Tochter Gabriele geboren.
Bald aber legte sich der große Schatten über die Familie – am 08. Januar 1923 starb Hiltrud Zülzer um 12 ½ Uhr im Leipziger Krankenhaus St. Jakob. Eine Hirnblutung beendete ihr erblühendes Leben im Alter von erst 33 Jahren.
Vermutlich wurde sie am 14. Januar 1923 im Hain des Südfriedhofes beerdigt und ein „bekannter Leipziger Bildhauer“, so die Erinnerung einer Enkelin, wurde mit der Schaffung des Grabmales beauftragt, welches mit Sicherheit noch im gleichen Jahre über ihrem Grabe errichtet wurde.
Wer genau dieser Bildhauer war, ist uns leider nicht überliefert, und Zuschreibungen wären hier reine Spekulation.
Der Autor ist sich hinsichtlich der Authentizität des zwei Meter hohen Grabmales unsicher, neigt aber zu der Annahme, dass der heutige 25 cm hohe Betonsockel, den man mit 2 cm starken geschliffenen Granitplatten verblendet hat, Ergebnis einer Grabmalveränderung um das Jahr 1983 ist.
In dieser Zeit wurde wohl auch die beschriftete Tafel aus poliertem, schwarzschwedischen Granit in das eigentliche Grabmal eingearbeitet, wo ursprünglich nur der Name der hier beerdigten Hiltrud Zülzer stand.
Der Künstler hat die Oberfläche des gänzlich aus Kalkstein gefertigten Grabmales flächig mit dem Spitzeisen behauen, dann aber aus dem Stein erhaben das eindrucksvolle Bildnis der lebensfrohen Ehefrau und Mutter gearbeitet. Zwischen der groben Oberfläche des Grabmales und dem geschliffen bearbeiteten Bildnisrelief entsteht eine atmosphärische Spannung, die letztlich wohl auf die Tragik des so frühen Todes der Hiltrud Zülzer verweisen soll.
Vorab auszugsweise zitert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“
Band No.07 erscheint demnächst (Text urheberrechtlich geschützt)
Die Wandstelle des Gummifabrikanten Philip Penin (1853-1896)
Im Jahre 1878 gründete der Kaufmann Philip Penin in dem seinerzeit immer bedeutsamer werdenden Industriestandort Plagwitz in der Nonnenstraße 13/14 eine „Patent-Hartgummiwaaren-Fabrik“, die einen raschen Aufstieg nahm und in kürzester Zeit zum „bedeutendsten Betrieb am Platze“ wurde. So ist es kaum verwunderlich, dass dieses Unternehmen ab 1895 umgewandelt wurde in eine Aktiengesellschaft mit Philip Penin als Direktor.
Im Oktober 1896 aber starb Philip Penin offenbar unerwartet in der Blüte seiner Jahre im Alter von erst 43 ½ Jahren während eines privaten Besuches im Hause Humboldtstraße 8 in Leipzig den Herztod.
Die klassizistische Architektur der Wandstelle ist gänzlich in Sandstein errichtet worden. Im Zentrum der Anlage tragen zwei kräftige, mit Kanneluren versehene dorische Säulen den Architrav samt darüber aufgesetztem Giebeldreieck.
Die Säulenkapitelle sind geschmückt mit dem Mäanderband, in dessen Mitte sich jeweils eine Mohnblüte findet – die Botschaft des ewigen Schlafes der hier in ihren Gräbern ruhenden Toten.
Der mit Zahnfries und Triglyphen geschmückte Architrav verkündet in erhaben ausgearbeiteten großbuchstabigen Lettern, dass dies die letzte Ruhestätte der Familie des Philip Penin ist.
Im hochrechteckigen Feld zwischen den beiden Säulen findet sich auskleidend eine große Tafel aus poliertem schwarzen schwedischen Granit, in deren oberem Drittel sich tondoartig erhaben ein aus weißem Marmor gearbeitetes Bildnismedaillon des Philip Penin befindet. Drei granitene Stufen führen hinauf in dieses Bildfeld der ehrenden Erinnerung an den verdienstvollen Patriarchen der Familie. Der darüber gelagerte Sturzbalken ist geziert mit erhaben ausgearbeiteter Akanthusblattornamentik als ein Zeichen der Unvergänglichkeit, der Ewigkeit.
Seitlich finden sich mauerartige Anläufer, die jeweils abschließen mit einer Lisene, die prächtig mit einem bändergezierten Palmzweig als Verweis auf den ewigen Frieden an dieser Stätte geschmückt ist. Ein kräftiges, profiliertes Gesims mit schützender Zinkverblechung bedeckt die aus geschliffenen Sandsteinquadern sorgfältig gefügten Flanken dieser Wandstelle.
Ursprünglich umschloss über granitene Schwellen ein sehr qualitätsvolles, handgeschmiedetes eisernes Gitter samt Pforte das vor der Wandstelle gelegene Grabfeld, in dem vier blumenbepflanzte Hügel die Gräber der verstorbenen Glieder der Familie Penin kennzeichneten.
Vorab auszugsweise zitert:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.07 (Urheberrechtlich geschützt)
Die Grabstele des Pelzhändlers Max Schmidt (1856-1909)
Im Zentrum der I. Abteilung findet sich das Erbbegräbnis No.15, welches die in Oetzsch* lebende Minna Schmidt, die Witwe des Pelzhändlers Karl Max Schmidt, am 17. September 1909 erwarb. Der stattliche Kaufpreis für das hundertjährige Nutzungsrecht an der Grabstätte im ältesten Teil des 1886 geweihten Südfriedhofes belief sich auf 1.950 Goldmark, worin ein 50-prozentiger Aufschlag für sogenannte Auswärtige, also nicht in Leipzig wohnende Grabstättenerwerber, enthalten war.
Ihr verstorbener Gatte Max Schmidt, Alleininhaber einer florierenden Rauchwarenhandlung in der Leipziger Gerberstraße, war am 14. September 1909 vormittags um 9 Uhr nach langer schwerer Krankheit während einer Kur in Hohegeiß bei Benneckenstein im Harz im Alter von erst 54 Jahren gestorben.
Am 18. September fand nachmittags um 4 Uhr in der Neuen Kapelle** des Südfriedhofes eine standesgemäße Trauerfeier statt, in deren Anschluss der Leichnam in der Grabstätte linksseitig in einem prächtigen, mit vergoldeten Putten bestückten Metallsarg beerdigt wurde.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass es der Witwe Minna Schmidt gelang, den in jenen Tagen vom sächsischen König Friedrich August III. mit dem Titel eines Geheimen Hofrates ausgezeichneten Bildhauer Professor Carl Seffner, den Schöpfer der Statue des Thomaskantors Bach vor der Thomaskirche und des jungen Goethe auf dem Leipziger Naschmarkt, für die Gestaltung der Grabmalanlage zu gewinnen.
Carl Seffner wählte unvergänglichen Granit für die Schaffung einer eingefriedeten Grabmalanlage mit einem westseitigen tempelartigen Eingangstor, durch dessen Öffnung abends die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ihr bald verlöschendes Licht auf die ostseitig errichtete Grabstele scheinen ließen. Die von Lichtfenstern durchbrochene Einfriedung sicherte das nötige Taglicht für den gedeihlichen Erhalt des Blumenschmuckes über den künftigen Gräbern. Vermutlich war in dem mächtigen, giebelförmigen Sturzbalken des Eingangstores außenseitig der Familienname der Eheleute eingemeißelt.
Das eigentliche Grabmal – die Stele – an der ostseitigen Rückfront der Grabstätte ist nahezu drei Meter hoch und verjüngt sich beidseitig behutsam nach oben, wo es im giebelförmigen Abschluss architektonisch wiederum mit dem ursprünglich vorhandenen Eingangstor korrespondierte. Über einem zweifach gestuften Sockel wurde aus der Front des Grabmales das kräftige Reliefbildnis eines muskulösen bärtigen Pilgers ausgearbeitet, der frohen Mutes zuversichtlich seinen Weg geht. Mit der Rechten hält er den Pilgerstab über seiner Schulter und ein breites Band über seiner Brust sichert den seinen Rücken bedeckenden breitkrempigen Pilgerhut. Der überlebensgroß dargestellte Pilger schreitet in beeindruckender Nacktheit barfüßig voran – aber wie lautet die Botschaft dieses Seffner´schen Werkes? Der Autor neigt dazu, dieses Reliefbild als eine gläubige Hoffnung der Witwe auf die Auferstehung des hier in seinem Grabe ruhenden Gatten Max Schmidt zu interpretieren. Ganz im Sinne christlicher Heilslehre erwartet man hoffnungsfroh die leibliche Auferstehung, durch die man schließlich als junger Mensch ein zweites Leben mit erneuter Erdenwanderung durch die irdischen Gefilde beginnt. Ganz nackt, ohne materiellen Besitz, aber auch ohne Schuld, tritt er mit reinem Herzen in ein neues Leben ein. Der christliche Auferstehungsglaube verbindet sich auch mit der Hoffnung auf ein dereinstiges Wiedersehen und tröstet somit gleichermaßen die hinterbliebene Witwe Minna Schmidt in ihrem Trauerschmerz.
Vorab auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.07 – erscheint demnächst ( Text urheberrechtlich geschützt)
Das Grabmal des Studenten Franz Littauer (1895 – 1914)
Am frühen Morgen des 21. September 1914, kurz vor 6 Uhr, starb nach kurzer, schwerer Krankheit der 19-jährige Student der Medizin Ludwig Franz Littauer in der elterlichen Wohnung in der Leipziger Jacobstraße 11.
Dies zeigte am gleichen Tage sein Vater, der Frauenarzt Dr. med. Arthur Littauer, persönlich dem zuständigen Leipziger Standesamt I zur Beurkundung an.
Die genaue Ursache des so zeitigen Todes dieses jungen Mannes wird nirgends erwähnt und bleibt wohl im Dunkel der Geschichte, wobei der Autor eine Tuberkuloseerkrankung hier für möglich hält.
Bereits am 23. September 1914 wurde der Leichnam im Leipziger Krematorium eingeäschert und mit größter Wahrscheinlichkeit erfolgte noch am gleichen Tage die Beisetzung der Asche des Franz Littauer in der aus den beiden Rabattengräbern No.286 und No.287 bestehenden Grabstätte im Urnenhain des Südfriedhofes, die der äußerst wohlhabende Vater an jenem Tage erwarb.
Das Grabmal aus festem Postaer Sandstein dürfte im Frühjahr 1915 errichtet worden sein und hatte von Anbeginn einen familiären Charakter. Zumindest sollte es dereinst ebenso an die Eltern des so jung verstorbenen Medizinstudenten erinnern, die diese Grabstätte auch für sich bestimmt hatten.
Gefertigt wurde das Grabmal sicherlich von einer renommierten Steinmetz- und Bildhauerwerkstatt in Leipzig, Einiges verweist auf die Firma Alfred Fränzel.
Dabei könnte die querrechteckige Bronzetafel mit dem seinerzeit sehr populären Motiv der endenden Wanderschaft durch irdische Gefilde eine häufig verwendete Katalogware sein. Der unerwartete und wohl auch rasche Tod des Sohnes in der Zeit des gerade begonnenen Ersten Weltkrieges sind sicherlich Gründe gewesen, weshalb der kunstsinnige Vater von einer ausnahmslos individuellen Grabmalschöpfung absehen musste oder wollte.
Dennoch stellen die im Giebelfeld aus dem Stein gearbeiteten Palmenwedel samt der Mohnkapsel eine solide Steinmetzarbeit dar und die im aufsatzartigen oberen Abschluss des Grabmales erkennbaren Mohnblüten erinnern an den gerade erloschenen Jugendstil. Der Tod wird hier als der tiefe Schlaf im ewigen Frieden interpretiert; seine Dramatik wird verdrängt zugunsten der Tröstung.
Die Eltern des Franz Littauer waren um 1890 gemeinsam mit Rosa Gottstein, der verwitweten Mutter der Ehefrau, aus ihrer schlesischen Geburtsstadt Breslau nach Leipzig gekommen.
1893 wurde hier die Tochter Käthe und 1895 der einzige Sohn Franz geboren.
Dr. med. Arthur Littauer hatte anfänglich als niedergelassener praktischer Arzt gewirkt, spezialisierte sich dann sehr bald auf dem Gebiet der Geburtshilfe und Frauenheilkunde.
Am 01. April 1901 eröffnete er in der Gellertstraße eine Privatklinik, die im Jahre 1908 im Zusammenhang mit dem Erwerb des stattlichen Hauses Jacobstraße 11 dorthin verlegt wurde.
Vorab auszugsweise zitiert:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.07 (Urheberrechtlich geschützt)
Das Grabmal des Direktors Emil Teichmann (1851 – 1908)
Ernst Emil Teichmann war in seinem relativ kurzen Leben eine außerordentlich steile Karriere beschieden. Als Jüngling machte er eine Lehre im bedeutenden Papierhandelshaus Ferdinand Flinsch am Augustusplatz in Leipzig, wurde später dort Prokurist und schließlich der kaufmännische Direktor dieses riesigen Handelshauses, welches nicht nur in Leipzig, sondern auch in Berlin, Frankfurt/Main und Hamburg mit großen Hauptniederlassungen präsent war und auch in Stuttgart, München und Düsseldorf entsprechende Zweigstellen unterhielt.
Die aus Süddeutschland stammende Familie Flinsch betrieb schon im beginnenden 18. Jahrhundert die Papierherstellung, der im Jahre 1792 geborene Ferdinand Traugott Flinsch aber begründete anno 1819 in rastloser Arbeit nicht nur ein künftig international führendes Papierhandelshaus, sondern auch bedeutende Papierfabriken, von denen der Papierfabrik im sächsischen Penig eine Schlüsselrolle in der deutschen Papierproduktion zukam.
Ohne Übertreibung kann man von einem Papierimperium sprechen, welches Ferdinand Traugott Flinsch hinterließ, als er im Jahre 1849 im Alter von erst 57 Jahren starb.
Emil Teichmann arbeitete nahezu 43 Jahre in der Firma „Ferdinand Flinsch Aktiengesellschaft“, bis am Abend des 07. Dezember 1908 um ¾10 Uhr in seiner Wohnung in der Hardenbergstraße 18 ein Herzschlag sein Leben im 58. Lebensjahr beendete. Neben seiner Tätigkeit als kaufmännischer Direktor der Aktiengesellschaft war Emil Teichmann auch Mitglied im Aufsichtsrat des Verlages für Börsen- und Finanzliteratur AG Berlin sowie Teilhaber der Leipziger Musikwerke „Phönix“.
Unter den zahlreichen Würdigungen seiner Arbeit und den hohen Auszeichnungen verwies man in der Todesanzeige besonders auf das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens, das ihm der sächsische König einst verliehen hatte.
Die Witwe Marie Johanna Teichmann geb. Böhme erwarb drei Tage nach dem Tode ihres Gatten, am 10. Dezember 1908, für 1.300 Goldmark das einhundertjährige Nutzungsrecht am Erbbegräbnis No.06 in der V. Abteilung des Südfriedhofes, in dem am nachfolgenden Tage mittags um ½12 Uhr Emil Teichmann in einem eichenen Pfostensarg in doppelter Grabestiefe beerdigt wurde.
Am 06. September 1909 beantragte sie schließlich die Errichtung der marmornen Grabskulptur und der Einfriedung der Grabstätte aus Kalkstein-Segmenten mit eingearbeiteten Eckbänken im vorderen Bereich der Grabstätte.
Wenngleich die schriftlichen Zeugnisse zur Autorenschaft dieser bemerkenswerten Grabskulptur sehr dürftig sind, so erkennen wir aber im Bereich der felsartigen Plinthe deutlich die vertieft eingearbeitete Inschrift RUGA A.
Die Grabskulptur ist also zweifellos ein Werk des gebürtigen schweizerischen Bildhauers Alessandro Ruga, ein Landsmann des ebenfalls im Tessin geborenen namhaften Bildhauers Vincenzo Vela, dessen Schüler Ruga an der Turiner „Accademia Albertina“ gewesen war.
Der 1836 geborene Alessandro Ruga, der später in Mailand und auch in Paris ein Atelier unterhielt, hat u.a. hervorragende Büsten aus Marmor hinterlassen – als Beispiele wollen wir hier nur auf die um 1903 geschaffene Büste des Vincenzo D´Alberti, des ersten Präsidenten der Regierung des Kantons Tessin oder auf die Arbeit „La Belle Milanaise - die schöne Mailänderin“ verweisen. Aber auch die Büste seines Lehrers Vincenzo Vela hat Ruga meisterhaft in Marmor gearbeitet.
Die konkreten Umstände der Beauftragung von Alessandro Ruga für die Grabskulptur Teichmann sind kaum geklärt – da sich aber Ruga zum Zeitpunkt des Todes von Emil Teichmann eine längere Weile in Berlin aufhielt, muss in jener Zeit eine entsprechende Kommunikation stattgefunden haben, die letztlich Alessandro Ruga zur Übernahme des Auftrages bewog.
Jedenfalls ist sicher, dass am 14. Oktober 1909 das Grabmal auf der Grabstätte – unmittelbar vor dem Grab des Emil Teichmann - über einem drei Meter tiefen Fundament errichtet war.
Die von Ruga geschaffene Marmorskulptur stellt niemand anders dar als Marie Johanna Teichmann, die trauernde Witwe im Alter von 45 Jahren. Ihr schlichtes langes Gewand zeigt nur im Bereich des Halsausschnitts und der Ärmel einigen Schmuck in Form von feiner Spitze – ansonsten bestimmen an dieser Stelle ergreifende Trauer, stumme Demut und Ehrfurcht vor dem Tode die Atmosphäre, die stimmungsvoll auch geprägt ist von den flankierenden hundertjährigen Lebensbäumen und dem uralten Farn, der alljährlich herauswächst aus einer Spalte des Felsens zu ihren Füßen.
Sie presst die Linke an ihren Busen, an ihr Herz und ist gerade in Begriff, mit der Rechten einen kleinen rosengeschmückten Kranz auf das Grab des geliebten Mannes sinken zu lassen. Dabei neigt sie vom Schmerz gedrückt ihr Gesicht mit dem schönen Antlitz leicht seitlich nach vorn, den Blick der halbgeschlossenen Augen auf das Gattengrab gerichtet.
Den emotionalen Höhepunkt dieser Darstellung bildet das ihren Oberkörper umschließende opulente Spitzentuch und der anrührende Spitzenschal, mit dem sie ihr Haupt bedeckt – er erinnert deutlich an eine Mantilla, ein Schleiertuch, welches man in der Kulturgeschichte seit ewigen Zeiten an heiligen Stätten trägt.
Und das Grab ihres geliebten Mannes, der so zeitig von Gott abgefordert wurde, ist ihr natürlich ein heiliger Ort.
Die Mantilla ist aber auch als ein Zeichen der tiefen Trauer zu verstehen und damit ein entsprechendes Symbol oder ein respektforderndes Zeichen für Fremde.
Vorab auszugsweise zitiert:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.07 (Urheberrechtlich geschützt)
Das Grabmal für Friedel Kratz (1906 – 1921)
Im Urnenhain des Südfriedhofes findet sich das wirklich bewundernswerte Grabmal für die in der frühen Blüte ihrer Jugend gestorbene Friedel Kratz*, deren jungfräuliches Leben am 25. Februar 1921** abends um neun Uhr in der elterlichen Wohnung im zarten Alter von nicht einmal 15 Jahren endete.
In der vielgelesenen Zeitung „Leipziger Neueste Nachrichten“ hieß es in der elterlichen Todesanzeige:
„Nach einem letzten, sonnenklaren Vorfrühlingstag entschlief sanft in der Abendstunde des 25. Februar unsere liebe, gute Friedel im Alter von 14¾ Jahren. Sie hat ihr langes, schweres Leiden mit rührender Geduld bis zum Ende getragen.“
Ihr Leichnam wurde am 01. März 1921 nachmittags 1½ Uhr im Krematorium des Südfriedhofes eingeäschert.
Kurz zuvor schon hatte Heinrich Kratz im Urnenhain des Südfriedhofes, ganz in der Nähe des idyllischen Weihers, für dreißig Jahre das Nutzungsrecht am Rabattengrab No.32 erworben, in dem die Urne mit der Asche der Friedel Kratz beigesetzt wurde.
Die so früh Dahingegangene war die Tochter des Leipziger Architekten und frisch ernannten Gewerbestudienrates an der Städtischen Gewerbeschule Johannes Ferdinand Heinrich Kratz, der ohne jeden Zweifel mit dem akademischen Bildhauer Alfred Thiele gut bekannt war und diesem deshalb den Auftrag für die Schaffung des stelenartigen Grabmales erteilte.
Es ist anzunehmen, dass Heinrich Kratz als Architekt durchaus am Entwurf des Grabmales für seine Tochter beteiligt war, Alfred Thiele aber letztlich die Idee künstlerisch ausformulierte. Überdies neigt der Autor zur Annahme, dass dieses Grabmal ursprünglich nur der verstorbenen Friedel Kratz galt*** und das Grab erst viel später, nach dem frühen Tod ihrer Mutter im Jahre 1931, zur familiären Grabstätte bestimmt wurde und das Grabmal demgemäß nachträglich die Inschrift FAMILIE J/F/H/ KRATZ erhielt.
Das gänzlich aus dem sehr festen Postaer Sandstein gearbeitete, 200 cm hohe Grabmal besticht durch seine architektonische Gliederung und dem gewaltigen fünfeckigen Aufsatz mit einem erhaben ausgearbeiteten Relief in expressiver Gestaltung. Es zeigt das Antlitz der Friedel Kratz mit geschlossenen Augen, welches bekrönt ist mit einem vierzackigen Stern als ein Zeichen himmlischer Barmherzigkeit und der Geborgenheit im Reiche Gottes.
Der Palmenzweig verweist als ein hoffnungsvolles Symbol des ewigen Lebens gleichsam auf das christliche Dogma der Auferstehung, ein fundamentales Glaubenszeugnis der Christen. Somit ist diese bildliche Darstellung auch Trostspendung für die Eltern der hier im Grabe ruhenden Friedel Kratz.
* Sie war Schülerin und hieß Elfriede Anna Helene
** das Sterbedatum auf dem Grabmal ist falsch – sie starb lt. Sterbeurkunde am 25. Februar 1921
*** zum Todeszeitpunkt der Tochter war der Vater 41 Jahre und die Mutter knapp 36 Jahre alt
Vorab auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „ Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.07
Das Grabmal der Fabrikbesitzers-Ehefrau Vilma Anna Schreiber (1871-1925)
In der XIX. Abteilung des Südfriedhofes findet sich auf dem Rabattengrab No.55 ein bescheidener Grabstein in typischer Prägung des Art déco, der im Jahre 1926 wegen der schlechten Zeiten aus Kunststein wurde. Unser ganz besonderes Interesse verdient dieser Grabstein wegen des darauf befindlichen bronzenen Bildnismedaillons, geschaffen vom bedeutenden Wiener Bildhauer Hugo Taglang (1874-1944), dessen Ehrengrabstätte sich bis heute auf dem Hietzinger Friedhof in Wien findet, wo auch seit langer Zeit schon der berühmte Maler Gustav Klimt oder der geniale Architekt Otto Wagner in ihren Gräbern ruhen. Aus dem breiten Oevre des akademischen Bildhauers und Medailleurs Hugo Taglang sei hier besonders an die bronzene Statue des Wiener Bürgermeisters Karl Lueger, die Totenmaske der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner oder sein umfangreiches Medaillen- und Plakettenwerk erinnert.
Der Grabstein zeigt sicherlich ganz authentisch von der Frisur bis hin zum Ohrschmuck das von Hugo Taglang geschaffene Bildnis der Vilma Anna Schreiber geb. Matzner, die im Jahre 1925 am Vortag des Heiligabends in Leipzig im Alter von erst 54 Jahren gestorben war.
Aber trotz gründlichster Recherchen haben wir kaum etwas zur Person der Vilma Anna Schreiber erfahren können, denn ihr Name findet sich weder in den üblichen Meldeblättern Leipziger Bürger noch in den Leipziger Adressbüchern diverser Jahrgänge, selbst die Friedhofsakten vermitteln uns ausnahmsweise keine näheren Informationen. Da wir auch in keiner Leipziger Zeitung jener Tage eine Todesanzeige der Familie oder ihres hinterbliebenen Gatten finden, vermutet der Autor, dass Vilma Anna Schreiber geb. Matzner wohl eine Wienerin war, die in Leipzig starb.
Diese Annahme bestätigt sich zumindest teilweise durch die Sterbeurkunde, aus der hervorgeht, dass Vilma Anna Schreiber am 14. April 1871 im damals ungarischen Tyrnau geboren wurde. Und einem im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig verwahrten Dokument der Leipziger Polizeibehörde können wir entnehmen, dass sie als verwitwete Vilma Anna Bartos später den am 16. August 1866 in Wien geborenen Otto Theodor Carl Schreiber geheiratet hatte.
Im Jahre 1908 sind die Eheleute Schreiber nach Leipzig gezogen, wo sie anfänglich in der Könneritzstraße 74 und dann ab 1910 im Nordplatz 1 wohnten. Der Ehemann Otto Schreiber war als Direktor, aber auch als Besitzer einer nicht näher bezeichneten Fabrik tätig. Schließlich verlor sich im Jahre 1913 dessen Spur für immer, als Otto Schreiber nicht mehr in Leipzig wohnhaft ist, sodass er für uns endgültig zum Phantom wird.
Vilma Anna Schreiber aber scheint weiterhin beständig in Leipzig gelebt zu haben und wohnte fortan bis zu ihrem zeitigen Tod im III. Stock der Mozartstraße 15, mit größter Wahrscheinlichkeit bei der gleichaltrigen Kunstgewerblerin und Malerin Augusta Natalie Osmitius.
Wir wissen nicht, wie und warum Vilma Anna Schreibers Leben im Alter von erst 54 Jahren endete, aber wir haben sichere Kenntnis, dass sie in der Klinik für Psychatrie und Nervenkrankheiten der Universität Leipzig einen sehr traurigen Tod starb.
Mehr können wir kaum berichten, so dass der Mangel unserer Nachrichten Raum für allerlei Spekulationen bietet.
Der Leichnam der Vilma Anna Schreiber wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag 1925 auf dem Leipziger Südfriedhof beerdigt. Im Jahr darauf wurde der Grabstein über ihrem Grabe errichtet, wobei nicht nur das tondoartige bronzene Bildnis des Wiener Bildhauers und Medailleurs Hugo Taglang einen kunstsinnigen Auftraggeber des Grabmals vermuten lässt, sondern auch die typografisch sorgfältig ausgewählte und in den Stein eingearbeitete Schrift verweist auf einen künstlerischen Entwurf, dessen Schöpfer eventuell Hugo Taglang sein könnte. Auf dem Stein findet sich gleichermaßen wie auf dem bronzenen Bildnismedaillon die Inschrift „HERZELIEB“, die deutlich auf einen sehr innig gepflegten Kosenamen der Verstorbenen verweist.
Auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.06 S. 25 ff.
Die Grabstätte der Porzellanhändler-Familie Selle
Die offenbar nicht unvermögende Familie Selle scheint erst einige Jahre nach der Völkerschlacht von 1813 in die Handelsstadt Leipzig gekommen zu sein.
Zumindest zwei Brüder, der 1824 geborene Ferdinand Bruno und der 1827 geborene Friedrich Gustav, etablierten sich hier nach einer gründlichen Ausbildung als erfolgreiche Kaufleute.
Ferdinand Bruno Selle arbeitete zunächst als Prokurist in der Leipziger Firma Carl Kirsten, bis er im Jahre 1861 unter dem Namen F.B. Selle eine „Porzellan-, Steingut- und Thonwaarenhandlung“ eröffnete. Hinzu kam bald eine firmeneigene Porzellanmalerei, während in den beiden Häusern in der Petersstraße und am Thomaskirchhof die Geschäfte florierten.
Da offenbar dem Firmengründer Ferdinand Bruno Selle und seiner Frau Auguste Friederike geb. Heyne keine Nachkommen vergönnt waren, bereitete sich der Bruder Friedrich Gustav Selle mit seinen Söhnen auf die dereinstige geschäftliche Nachfolge vor.
Ferdinand Bruno Selle starb am 29. Dezember 1893 im Alter von 69 Jahren 8 Monaten und 3 Tagen in seinem Hause Sidonienstraße 19.
Am 02. Januar 1894 wurde er in der VIII. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofes in einem schlichten Reihengrab beerdigt.
Firmeninhaber wurde nun der Bruder Friedrich Gustav Selle sowie dessen Söhne Ferdinand und Arthur, die als Prokuristen die Leipziger Handelsfilialen führten. Später trat auch der jüngste Bruder Martin Selle in die erfolgreiche Firma ein.
Am 06. Mai 1901 starb im Alter von 74 Jahren der Inhaber der Firma F.B. Selle, Friedrich Gustav Selle. Bereits am Folgetag erwarben seine Söhne Gustav, Ferdinand, Arthur und Martin sowie die einzige Tochter Clara zu gleichen Teilen die Inhaberschaft an der Wandstelle No.61 in der I. Abteilung des Südfriedhofes, in der zwei Tage später der verstorbene Vater beerdigt wurde.
Anfang August beantragten die Kinder - unter Beifügung entsprechender Zeichnungen der namhaften Leipziger Bauunternehmung Heinrich Bruno Oehlschlegel - die Errichtung der Wandstellenarchitektur.
Nachdem die entsprechenden Genehmigungen aller beteiligten Behörden der Stadtverwaltung und Amtsinhaber wie Stadtbaurat Scharenberg, Baucommissar Haubold, und Friedhofsdirektor Mönch erteilt worden waren, begannen unverzüglich die Bauarbeiten.
Über ein 2,70 Meter tiefes Fundament errichtete man nun die Wandstellenverkleidung aus Muschelkalkstein, auf die dann die Jugendstilornamentik sowie die Inschrift, ähnlich wie eine Stuckatur, aufgeputzt wurden. Die an der Front angebrachten drei eisernen Rosenbäumchen, ein Zeichen unvergänglicher Liebe, sind keine individuelle Schöpfung für diese Grabstätte im Sinne eines Unikates, sondern entstammen dem seinerzeitigen Katalogangebot der Württembergischen Metallwarenfabrik Geislingen a.d. Steige und sind also ein Zeugnis der damalig außerordentlich umfangreichen Massenfabrikation.
In typischer Jugendstilprägung sind auch die seitlichen Einfassungen der Grabstätte aus Sandstein sowie die mauerartige Abgrenzung zum Weg samt der kleinen Pforte ausgebildet.
Auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.06 S.28 ff.
Die Grabstätte der Unternehmerdynastie Baumgärtner-Schulz-Schomburgk
Das Baumgärtner´sche Grufthaus auf dem Alten Johannisfriedhof
Leipzigs Aufstieg zur deutschen Großstadt, in der das Buchgewerbe, das Finanzwesen, der Handel und Verkehr eine nie dagewesene Blüte erlebte, ist auch untrennbar mit den Namen Baumgärtner, Schomburgk, Schulz und Heine verbunden, deren Familien sich allesamt durch eine geschickte Heiratspolitik zur elitären gesellschaftlichen Oberschicht aufschwangen, und so über Generationen ihren Klassenerhalt sicherten. Es war die Zeit des 19. Jahrhunderts, in dem aus den Trümmern des von den Habsburgern geführten Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation schließlich der Deutsche Bund geformt wurde, um sich später zum Deutschen Reich, mit einem Hohenzollern-Kaiser an der Spitze, zu wandeln. Es war dies die Zeit bürgerlichen Pioniergeistes, der die Welt nachhaltig veränderte.
Einer dieser Pioniere war Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner, der Sohn des Altbürgermeisters Christian Gotthelf Baumgärtner im erzgebirgischen Bergbaustädtchen Schneeberg, der auch als kursächsischer „Postkommissair“ und Freimaurer über ausgezeichnete Kontakte im Kurfürstentum Sachsen verfügte.
Dieser Sohn gelangte im Jahre 1780 an die Leipziger Universität, wo er die Rechte studieren und die akademischen Weihen erstreben sollte. Aber sehr bald erkannte er die enormen Möglichkeiten für geschäftliche Betätigungen in der Handelsstadt Leipzig und beendete sein ungeliebtes Studium, um sich fortan mit außerordentlichem Erfolg als Kaufmann in Leipzig zu etablieren. 1792 erwarb er die Schladebach´sche Buchhandlung, aus der dann schließlich die Baumgärtner´sche Buchhandlung wurde.
Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner brachte es zum Preußischen Generalkonsul in Sachsen, wurde Preußischer Geheimer Hofrat, erhielt vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. den Roten Adlerorden und konnte sich sogar noch mit einem Doktortitel der Universitäten Wittenberg und auch Jena schmücken.
In den Jahren hatte er eine bemerkenswerte Kunstsammlung zusammengetragen und galt besonders auf dem Gebiet der Malerei als Kunstsammler mit profundester Kenntnis.
Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner hatte Christiane Sophie Reichenbach geheiratet, deren wohlhabende Familie Bankhäuser in Leipzig, Altenburg und auch in Berlin unterhielt.
Der Umstand, dass das 1778 gegründete Bankhaus Reichenbach & Comp. am Berliner Gendarmenmarkt vom Preußenkönig Friedrich II. zum Hofbankhaus ernannt wurde, dürfte auch die Frage beantworten, weshalb Baumgärtners außergewöhnliche Karriere ihr Epizentrum in Preußen hatte.
Aber die angetraute Christiane Sophie Baumgärtner starb in der Blüte ihrer Jahre am 14. September 1798 im Alter von erst 31 Jahren. Sie wurde auf dem Leipziger Alten Johannisfriedhof im barocken Grabhaus No.93 in der III. Abt. beigesetzt, welches dann später, im Jahre 1825, von Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner erworben wurde und seitdem, bis zum heutigen Tage, als die „Baumgärtnersche Gruft“ in die Leipziger Friedhofsgeschichte eingegangen ist.
In einem „Verzeichnis aller in Augsburg, evangelischen Teils geschlossenen Ehen“ fand der Autor den Nachweis, dass der Witwer Friedrich Gotthelf Baumgärtner, Buch- und Kunsthändler in Leipzig, am 20. August 1801 in der dortigen Hauptpfarrkirche St. Anna in zweiter Ehe die Jungfer Rosina Elisabeth Bischoffin geheiratet hatte.
Nachdem Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner am 29. November 1843 im gesegneten Alter von 84 Jahren gestorben war, wurde sein Sarg in der Baumgärtner´schen Gruft an der Seite seiner ersten Frau beigesetzt.
Der Erbe war sein einziger Sohn, der in erster Ehe geborene Julius Alexander Baumgärtner. Dieser führte die Geschäfte des Vaters mit glücklicher Hand würdig fort, wenngleich er bereits im Jahre 1845 begann, die bedeutende Gemäldesammlung seines Vaters samt Bibliothek zu versteigern. Als er aber schon im Jahre 1855 starb, wurde er in der Baumgärtnerschen Gruft bei seinen Eltern bestattet.
Zurück blieb seine erst 34-jährige Witwe Bertha Amalie, die dann später, im Jahre 1860, den Domprobst Friederici ehelichte.
Zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.06 S.55/56
Am 22. Dezember 1883 endete mit der Beerdigung von Dr. Emil Breiter die über sechshundertjährige Begräbnisgeschichte des Alten Johannisfriedhofes, der schließlich säkularisiert wurde.
Die Familie Baumgärtner und ihre Nachkommen erwarben schließlich auf dem Leipziger Südfriedhof zwei Wandstellen und bestimmten diese zur künftigen Grablege der Familie.
Nachfolgend wird aus der o.g. Publikation wie folgt zitiert:
Das Wandstellenbegräbnis der Familien Baumgärtner-Schulz-Schomburgk auf dem Leipziger Südfriedhof
Am 26. Juni 1900 erwarb die Konsulswitwe Julie Anna Melitta Schulz gemeinsam mit ihren zahlreichen Geschwistern und der noch lebenden Mutter Bertha verehelichte Domprobst Dr. Friederici auf dem Südfriedhof für 1.800 Goldmark die Wandstellen No.68 und No.69 als künftige Grablege der Familie. Und am 17. Oktober des Jahres beantragte sie die Errichtung der Wandstellenarchitektur gemäß der gegenwärtig bestehenden Gestaltung. Als ausführende Firma verweisen die Akten auf die Bildhauer-Werkstatt der Gebrüder Ahnert, die sich zu dieser Zeit erst seit wenigen Jahren in Leipzig etabliert hatte, ihre Tätigkeit aber schon spätestens 1907 wieder einstellen musste.
Die Fertigstellung sämtlicher Steinmetz- und Bildhauerarbeiten, bei denen vorwiegend der sehr helle schlesische Sandstein verwendet wurde, ist schon zum Weihnachtsfest des Jahres 1900 belegt.
Gleich zu Beginn des neuen Jahres beantragte die Familie die Aushebung der Särge mit den sterblichen Resten des Verlagsbuchhändlers Julius Alexander Baumgärtner und des Bankiers Consul Friedrich Gustav Schulz, die dann tatsächlich am 30. März 1901 stattfand, wobei man die „Leiche Baumgärtner“ in einen Kiefer-Pfostensarg umgebettet hatte.
Noch am gleichen Tage fand dann die Beerdigung der beiden Särge in der neuen Grabstätte auf dem Südfriedhof statt.
Insgesamt wurden schließlich im Laufe der Jahre 17 Mitglieder der Familien Baumgärtner, Schulz, Schomburgk und Heine hier zur letzten Ruhe gebettet.
Erhalten hat sich bis heute ein stimmungsvolles Refugium mit einer andächtigen Aura, die wesentlich von der an Thorvaldsens Christus erinnernden sandsteinernen Skulptur bestimmt wird. Sie befindet sich inmitten einer klassizistischen Portikusarchitektur, wo sie auf zwei granitenen Stufen stehend, vor einer Scheintür aus poliertem schwarzen schwedischen Granit die zu Füßen liegenden Gräber segnet.
Die mächtigen dorischen Säulen mit ihren kräftigen Kanneluren tragen über ihren Kapitellen den schweren Architrav mit seinem Triglyphenschmuck, über dem sich das aus profiliertem Steingebälk gefügte Giebeldreieck aufbaut.
Über der Scheintür betont die Inschrift aus erhabenen, einst goldfarbig gefassten Lettern „Familie Dr. Schulz“ den familiären Charakter dieser Grabstätte, während das auf dem Sturzbalken der Tür so schön und filigran aus dem Sandstein gearbeitete Wappen vom Bürgerstolz sowie einer jahrhundertealten archaischen Tradition der Familie kündet.
Beidseitig wird der Portikus von über granitenen Sockeln errichteten Wänden aus schweren Sandsteinquadern, wie sie einst auch Carl Heine für seine Grabstätte auf dem Neuen Johannisfriedhof gewählt hatte, flankiert. Große Schrifttafeln aus poliertem schwarzschwedischen Granit, deren Anker mit ornamentgeschmückten bronzenen Rosetten versehen sind, tragen die Namen und Titel der hier bestatteten zahlreichen Toten der Familie.
Sandsteinerne Bänke lehnen an den beidseitigen Wandflächen und die die Grabstätte umschließenden Granitschwellen erinnern an die einstigen schmiedeeisernen Gitter, welche die Gräber einst schützten vor unbefugten Besuchern.
Kulissenhaft adeln die hundertjährigen Lebensbäume diesen Ort der Ewigkeit, den wir unbedingt bewahren sollten, weil er so einzigartig den Genius loci repräsentiert.
Das Grabmal des Königlich-Sächsischen Baurates Julius Zeißig (1855-1930)
Als der im Jahre 1855 in Olbersdorf bei Zittau geborene Julius Zeißig im Alter von 27 Jahren in Leipzig ein eigenes Architekturbüro gründete, war er bestens gerüstet, um sich neben dutzenden bedeutenden Leipziger Architekten beruflich zu behaupten.
Zeißig hatte zuvor die Zittauer Baugewerkeschule absolviert und anschließend eine zweijährige praktische Tätigkeit in Wien ausgeübt. Dem folgte noch eine solide dreijährige Ausbildung im Büro des namhaften Leipziger Architekten August Friedrich Viehweger.
Und schließlich studierte Zeißig dann noch an der Dresdner Kunstakademie Architektur, um danach in Leipzig seine äußerst beeindruckende Karriere als Bautenschöpfer zu beginnen.
Die im Leipziger Johannapark errichtete Lutherkirche, begonnen im Jahre 1883, wurde sein Erstlingswerk, womit Zeißig als Architekt des Historismus ganz im Sinne des 1861 verabschiedeten Eisenacher Regulativs den Grundstein legte für viele weitere protestantische Kirchenbauten im Königreich Sachsen.
Etwa vierzig Kirchen hat Zeißig in seiner beruflichen Laufbahn neu gebaut oder umfassend erneuert. In Leipzig wollen wir die Lukaskirche in Volkmarsdorf oder die Paul-Gerhard-Kirche in Connewitz nicht unerwähnt lassen und gleichzeitig aber auch auf bedeutende Profanbauten wie das Diakonissen-Krankenhaus in Leutzsch oder die Villa des Kofferfabrikanten Anton Mädler verweisen.
In den Jahren 1906/1907 errichtete Julius Zeißig nach den Plänen des schwedischen Architekten Lars Wahlmann die Gustav-Adolf-Gedenkstätte in Lützen, um an den dortigen heroischen Schlachtentod des königlichen Glaubenshüters Gustav II. Adolf von Schweden am 06. November 1632 zu erinnern.
Am Tag der Einweihung dieser bedeutenden Stätte des Protestantismus, dem 275. Todestag des großen Schwedenkönigs, erhielt Julius Zeißig den Wasa-Orden 1. Klasse, den
Zeißig unter der Vielzahl der ihm zuteil gewordenen Ehrungen wohl als seine bedeutendste Auszeichnung ansah.
Im Jahre 1915, nachdem Zeißig sein sechstes Lebensjahrzehnt vollendet hatte, erwarb er am 08. Oktober für 1.300 Goldmark das hundertjährige Nutzungsrecht am Erbbegräbnis No.01 in der VII. Abteilung des Südfriedhofes.
Jahre später beerdigte Zeißig hier seine Frau, die „Bauraths-Ehefrau“ Clara Thecla Zeißig geb. Meißner, die am 01. Dezember 1923 im Alter von erst 52½ Jahren gestorben war, in einem eichenen Sarg in doppelter Grabestiefe im Grab No.1.
Noch vor Ablauf des Trauerjahres beantragte Julius Zeißig am 05. November 1924 die Genehmigung zur Errichtung eines Grabmales aus Würzburger Muschelkalkstein.
Zwischenzeitlich hatte Julius Zeißig die ursprüngliche Fläche der Grabstätte von 26 qm auf nunmehr 40 qm erweitert und dafür einen „gütlich ausgehandelten Preis“ bezahlt.
Den Transport der Kalksteinblöcke vom Bahnhof zum Friedhof besorgte die Reudnitzer Firma Robert Leuschner, die Errichtung des Grabmales die hiesige Bildhauerwerkstatt Ernst Körner.
Schon bei der Grabmalbeantragung erwähnte Zeißig ausdrücklich das „Relief der Lutherkirche“, allerdings fehlt uns bis heute jeder zuverlässige Hinweis auf den Schöpfer und die Gussstätte dieses Bildwerkes.
Über einem klinkergemauerten Fundament thront über einem zweistufigen Sockel aus Muschelkalkstein der Hauptstein aus gleichem Material, mit seinem satteldachförmigen Abschluss und dem Reliefbild der Lutherkirche, in dem sich auch die Inschrift FAMILIE BAURAT JULIUS ZEISSIG, die den Charakter einer Familiengrabstätte betont, findet.
Mit Sicherheit können wir davon ausgehen, dass am Totensonntag, dem 23. November 1924, das Grabmal wie auch der Grabstein für die hier im Grabe ruhende Ehefrau errichtet war.
Zeißigs Schaffensperiode war um 1915 bereits weitgehend beendet, sodass nur noch wenige, kleine Projekte für die Zeit danach nachweisbar sind. Das letzte Werk von Zeißig dürfte dann der Grabtempel der Fabrikantenfamilie Reinhardt auf dem Südfriedhof gewesen sein.
Im Mittsommer 1929 weilte der kranke Baurat Julius Zeißig im schweizerischen Bad Ragaz, wo er im dortigen Kurhaus und Badhotel „Tamina“ Linderung suchte von den gesundheitlichen Beschwerlichkeiten des Alters.
In dieser Zeit dirigierte Zeißig von seinem schweizerischen Krankenlager aus mit zittriger Handschrift das Projekt der Errichtung des neogotischen Grabtempels aus Freyburger Kalkstein für die Familie des verstorbenen Fabrikanten Edmund Reinhardt.
Als schließlich dieses letzte Werk vollbracht war, erfolgte am 14. Februar 1930 die Einweihung des Grabtempels, bei der Julius Zeißig höchstpersönlich zugegen war.
Aber zu dieser Zeit trennten ihn nur noch wenige Wochen von seinem eigenen Heimgang in die Ewigkeit, seine Stunde schlug am 18. März 1930 „wenige Wochen vor Vollendung seines 75. Lebensjahres“.
Auszugsweise zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“ Band No.06 S. 78 ff.
Die Grabstätte des Oberbürgermeisters Erich Zeigner (1886 – 1949)
Ein Leipziger Bildhauer, Gustav Burkhardt (1890-1970), nahm dem verstorbenen Erich Zeigner die Totenmaske ab und formte ebenso für die Nachwelt dessen Hände in Gips.
Im Rahmen eines Staatsaktes fand die Trauerzeremonie in der Kongresshalle im Zoo statt.
Der Minister für Schwerindustrie in der Sowjetischen Besatzungszone, Fritz Selbmann (1899-1975), hielt die Trauerrede.
Der Leichnam von Erich Zeigner wurde am 09. April 1949 im Krematorium des Südfriedhofes eingeäschert.
Und nun wollen wir hier abschließend den Menschen Erich Zeigner würdigen, wie er es wohl verdient hat, und uns auch seinem Grabe widmen.
Durchaus glaubhaft wollte Zeigner als Oberbürgermeister in treuer Demut und ohne Eigennutz seiner Stadt dienen. Von tiefster Symbolik für Zeigners Selbstverständnis in der Amtsführung als Stadtoberhaupt gilt die Tatsache, dass Zeigner unmittelbar nach seinem Amtsantritt die im Leipziger Museum der bildenden Künste befindliche Rodin-Plastik des opferbereiten „Jean d´Aire“, ein Teil des Bronzemonuments „Bürger von Calais“, in seinem Amtszimmer aufstellen ließ.
Wie viele andere linke Zeitgenossen seiner Generation wollte er in jenen Jahren in absoluter Überzeugung und mit aller Kraft für die Errichtung einer gerechteren Welt in einem neuen Deutschland wirken. Einer Welt des sozialen Friedens, der Beseitigung der Standesschranken sowie des wirtschaftlichen Wohlstandes, insbesondere der Arbeiterklasse.
Er sah sich den Menschen seiner Stadt verpflichtet und er, der eigentlich von schwächlicher Konstitution war, hat die Riesenlast getragen, eine neue Kommunalverwaltung aufzubauen und die Enttrümmerung der kriegszerstörten Stadt Tag für Tag auf den Weg zu bringen.
Wohl kein Bürgermeister in der Geschichte dieser Stadt musste einen solchen Kelch leeren, wie er für Zeigner bestimmt war. Und so manche seiner politischen Siege waren auch Pyrrhussiege.
Immer sah er sich als Primus inter Pares – als Erster unter Gleichen.
Und er setzte weitere Zeichen seiner Glaubwürdigkeit. So blieb er höchstbescheiden in der einfachen Mietwohnung in Plagwitz, in der er schon mit den Eltern seit ihrer Ankunft in Leipzig gelebt hatte und in der er auch mit seiner Frau Annemarie und den drei Kindern lebte.
Und auch in der Bestimmung seines Grabesortes zeigte sich diese Glaubwürdigkeit, denn er wollte im einfachen, schlichten Reihengrabe in der XI. Abteilung des Südfriedhofes, in der bereits am 26. August 1916 Zeigners älterer Bruder Fritz, ein Kunstmaler, beerdigt worden war, bestattet werden. Der Musketier Fritz Zeigner erlag damals fünf Tage zuvor in einem Lazarett in Aachen seinen schweren Wunden, die er zuvor auf einem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges in Nordfrankreich erhalten hatte.
Erich Zeigner hatte in seinem Testament auch gebeten, von öffentlichen Trauerakten abzusehen, denn er wollte die inszenierte Theatralik mit ihren Unwahrheiten nicht, er wollte
wohl einen ehrlichen Abschied im Kreis der Familie und weniger Freunde.
Nachdem Zeigners Leichnam eingeäschert war, zeigte man sich allerdings nicht bereit, die Verfügungen des Verstorbenen hinsichtlich seiner Bestattung zu beachten.
Aus dem ursprünglich einfachen „Kriegergrab“ des Bruders Fritz wurde jetzt inmitten der Reihengrabanlage in der XI. Abteilung des Südfriedhofes eine halbwegs „standesgemäße“ Grabstätte konstruiert, indem man insgesamt fünf weitere Reihengräber einzog und diese der Grabstätte für Erich Zeigner zuschlug.
An der Beisetzung der Asche von Erich Zeigner hat nur der engste Zirkel der Familie teilgenommen, sodass wohl keine zwölf Leute an seinem Grabe waren.
Noch im Todesjahr von Erich Zeigner wurde vom Bildhauer Gustav Burkhardt die kräftige,
133 cm hohe Travertinstele sowie das Reliefbild als Vorlage für den Guss des bronzenen Tondo gefertigt.
Die sich heute auf der Stele befindliche Schale aus Travertin ist eine Zutat aus späterer Zeit, die erst nach 1996 hierher gelangte.
In Auszügen zitiert aus:
Alfred E. Otto Paul „Die Kunst im Stillen – Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen“
Band No.06 Seite 102 ff.
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